Spanien: Aufschrei gegen digitale Ausgrenzung
Fast 400.000 Unterschriften hat eine Petition gegen digitale Ausgrenzung alter und armer Menschen auf change.org erreicht: Der Valencianer Carlos San Juan de Laorden fordert dort persönliche Betreuung in Bankfilialen statt Digitalisierung: "Ich bin fast 80 Jahre alt und es macht mich sehr traurig, dass die Banken ältere Menschen wie mich vergessen haben." Die Landespresse reagiert mitfühlend.
Komfort der Jungen, Albtraum der Alten
El País stellt sich hinter den Protest:
.„Der jüngste Bericht von Caritas und der Foessa-Stiftung zeigt, dass die digitale Kluft zu einem neuen Faktor der sozialen Ausgrenzung geworden ist. ... Diese Kluft könnte sich in den kommenden Jahren angesichts eines Aufbaumodells, das die Digitalisierung in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen und sozialen Lebens stellt, noch verstärken. ... Die Verwaltung muss so lange wie nötig persönliche Betreuung aufrechterhalten. ... Die Digitalisierung, ein Ort des Komforts für die neuen Generationen, darf denjenigen, die sich in der digitalen Sphäre nicht zurechtfinden können oder wollen, keine Angst einflößen“
Wir werden alle mal den Anschluss verlieren
Die Publizistin Irene Lozano schreibt in eldiario.es:
„Die Rebellion der älteren Menschen gegen die Banken zeigt uns, dass wir alle durch die technologische Innovation Fähigkeiten verlieren werden, und zwar bevor wir alt werden. ... Lassen Sie einfach eine Person an der Kasse, die bestimmte Kunden bedient. Simpel, oder? ... Wir sollten uns von der Vorstellung verabschieden, dass mit dem Aussterben der analogen Generation auch die altersbedingte digitale Ausgrenzung aufhört. ... Wenn wir keine Energie und Ressourcen aufwenden, um dies zu gewährleisten, wird der Wandel zu Reibungen führen und wir werden entwurzelt werden, ohne unseren Platz zu verlassen.“