Inflation: Niederlande beschließen Hilfspaket
Die niederländische Regierung hat sich für 2023 auf ein Maßnahmenpaket geeinigt, das den Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation vor allem für Bürger mit geringeren Einkommen ausgleichen soll. Unter anderem sind eine Erhöhung des Mindestlohnes und höhere Besteuerung von Vermögen vorgesehen. Die Landespresse begrüßt das Vorhaben, äußert aber auch Bedenken.
Endlich höhere Steuern für Reiche
De Volkskrant lobt die geplante Umverteilung:
„Endlich werden die Steuern für Vermögende, große Unternehmen und Vermieter von Immobilien erhöht. Damit werden die Koalitionsparteien endlich das tun, was sie 2021 den Wählern versprochen hatten. ... Kein Wunder, dass auch die meisten Oppositionsparteien zwar finden, dass es schneller gehen oder etwas anders laufen muss, aber sich doch nicht gegen dieses Paket wenden. Eine Erfolgsgarantie gibt es allerdings nicht. Das Kabinett muss weiter darauf achten, ob das Paket ausreicht, um zu verhindern, dass Menschen unter ihrer Energierechnung zusammenbrechen. Die wichtigsten Stützpfeiler stehen aber. “
Hilfe kommt zu spät
NRC Handelsblad vermisst eine Lösung für die kommenden Monate:
„Mit dem Kaufkraft-Abkommen kann 2023 das Leid zu einem beträchtlichen Teil gelindert werden. Das ist gut, aber entlässt die Koalitionsparteien nicht aus der Pflicht, weiter darüber nachzudenken, wie man den Familien, die es jetzt brauchen, noch in diesem Jahr helfen kann. Dabei muss man auch an unorthodoxe Maßnahmen denken. Welche Rolle können zum Beispiel Energieunternehmen spielen, so dass die Rechnung bezahlbar bleibt? Und, wie komplex es auch sein mag, aber kann die Steuerbehörde vielleicht auch noch eine Rolle spielen? Man muss kreativ sein, darauf haben die geplagten Familien ein Recht.“