Unter Berufung auf ein für den Kriegsfall konzipiertes Gesetz aus dem 18. Jahrhundert hat die Trump-Regierung mehr als 200 mutmaßliche Mitglieder eines venezolanischen Drogenkartells zur Inhaftierung nach El Salvador abgeschoben. Bundesrichter James Boasberg, der die Maßnahme ausdrücklich verboten hatte und nun Informationen einfordert, wurde von Trump als "linksradikaler Irrer" beschimpft.
UN-Generalsekretär António Guterres sieht erstmals seit Jahren hoffnungsvolle Fortschritte bei Gesprächen über die Zypern-Frage. In einer Konferenz in dieser Woche hätten sich beide Seiten auf gemeinsame Initiativen verständigt. Neben der Öffnung weiterer Checkpoints im Trennzaun sollen Minen geräumt, ein Jugendausschuss gegründet und gemeinsame Umweltprojekte durchgeführt werden. Im Juli will man weiter verhandeln.
Der rumänische Interimspräsident Ilie Bolojan hat Details der Reisekosten seines Vorgängers Klaus Iohannis offengelegt, die lange unter Verschluss gehalten wurden. In seiner zehnjährigen Amtszeit unternahm Iohannis 193 Auslandsbesuche, die Rumäniens Steuerzahler fast 23 Millionen Euro kosteten und für die er mit Vorliebe Luxusjets charterte. Oppositionspolitiker und Kommentatoren finden die Ausgaben beschämend hoch.
Wolodymyr Selenskyj hat dem Verzicht auf Angriffe gegen Energie-Infrastruktur für 30 Tage zugestimmt, den Donald Trump und Wladimir Putin am Dienstag telefonisch vereinbart hatten. Eine von Washington und Kyjiw vorgeschlagene umfänglichen Waffenruhe hatte Putin abgelehnt. Die USA und Russland wollen laut Trump "schnell an einem vollständigen Waffenstillstand arbeiten", US-ukrainische Gespräche sind ab Freitag in Saudi-Arabien geplant.
Ungarn will die Abhaltung von Pride-Paraden unmöglich machen: Das Parlament billigte einen Gesetzentwurf der Regierungspartei Fidesz, mit dem LGBT-Versammlungen für illegal erklärt, Teilnehmer per Gesichtserkennung identifiziert und mit Geldstrafen von bis zu 500 Euro belegt werden können. Kommentatoren üben heftige Kritik.
Nach einer kontroversen Debatte hat der Bundestag am Dienstag mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit eine Reform der im Grundgesetz festgelegten Schuldenbremse beschlossen. Damit können nun die Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit erhöht und ein Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz eingerichtet werden – sofern der Bundesrat am Freitag ebenfalls zustimmt. Unterschiedliche Bewertungen in der Presse.
Seit der Nacht auf Dienstag fliegt Israel wieder Luftangriffe im Gazastreifen. Mehr als 400 Menschen wurden dabei laut palästinensischen Quellen bisher getötet. Eigentlich hätte die seit Januar bestehende Waffenruhe in eine zweite, erweiterte Phase übergehen sollen. Dem wollte Israel aber nur zustimmen, wenn die Hamas alle verbliebenen Geiseln freilässt, entwaffnet wird und die Kontrolle über den Gazastreifen aufgibt, was diese ablehnte.
Die britische Regierung hat massive Kürzungen bei den Sozialleistungen beschlossen. Ziel sei insbesondere, die stark gestiegenen Staatsausgaben für Menschen mit Langzeiterkrankungen und eingeschränkter Arbeitsfähigkeit zu senken, um Arbeitsanreize zu setzen. Verständnis, aber auch harsche Kritik in der Landespresse.
Am heutigen Dienstag soll es zum zweiten Mal seit Donald Trumps Amtsübernahme ein Telefongespräch zwischen dem US-Präsidenten und Wladimir Putin geben. Dabei geht es um den von den USA mit der Ukraine abgestimmten Vorschlag einer Waffenruhe für zunächst 30 Tage. Kommentatoren diskutieren Elemente einer potenziellen Einigung und welche Herausforderungen dabei auf Europa und die Ukraine zukämen.
Angesichts der kriselnden Partnerschaft mit den USA sucht die EU nach neuen Wegen, ihre Verteidigung zu stärken. Eine Möglichkeit: die Türkei mit ihrer starken Armee und Rüstungsindustrie. Nato-Chef Rutte soll den EU-Staaten bereits mehr Kooperation mit Erdoğan nahegelegt haben. Dieser bringt umgekehrt immer wieder einen baldigen EU-Beitritt ins Spiel, den er als "strategische Prioriät" bezeichnet. Deutet sich da ein ganz großer Deal an?
Donald Trump hat per Dekret massive Kürzungen bei Voice of America, Radio Free Europe/Radio Liberty und anderen US-Auslandssendern angeordnet. Laut Medienberichten sind bereits rund 1300 Mitarbeiter zwangsbeurlaubt worden. Radio Free Europe/Radio Liberty gilt seit dem Kalten Krieg als unabhängige Stimme in Autokratien und Diktaturen weltweit. Kommentatoren diskutieren mögliche Reaktionen.
Mehr als 100.000 Demonstrierende haben am Samstag in Belgrad gegen die Korruption unter Präsident Aleksandar Vučić protestiert. Beobachter sprechen von der größten Kundgebung seit dem Sturz von Slobodan Milošević vor 25 Jahren. Auslöser der seit Monaten anhaltenden Unruhen war ein tödlicher Unfall in Novi Sad, für den Baupfusch und Vetternwirtschaft verantwortlich gemacht werden. Europas Presse analysiert die Lage.