Rumänien: Tennisstar Simona Halep darf wieder spielen
Eineinhalb Jahre lang war die ehemalige rumänische Wimbledonsiegerin Simona Halep wegen Dopings suspendiert. Nun hat der Internationale Sportgerichtshof CAS ihre Sperre überraschend von insgesamt vier Jahren auf neun Monate reduziert und damit faktisch aufgehoben. Bei den US-Open 2022 war Halep positiv auf die Substanz Roxadustat getestet worden. Nun hieß es, diese sei durch den Verzehr "eines kontaminierten Nahrungsergänzungsmittels" in ihren Körper gelangt.
Anti-Doping-Agenturen sollten Verfahren ändern
Journalist Cătălin Striblea kommentiert in seinem Blog:
„Die beiden mit der Dopingkontrolle betrauten Institutionen [ITIA und Wada] haben unprofessionell gehandelt und die Karriere einer Spielerin ruiniert. Sie haben ihr mehrere Monate ihres Lebens gestohlen und auf absurde Weise die Geschichte des Tennissports verändert. Das größte Problem war die viel zu große Zeitspanne, in der die Ermittler Beweise gesammelt haben. Wada und ITIA sollten daher ihre Verfahren ändern, um nicht noch mehr Unheil bei anderen anzurichten. … Simona war hartnäckig in ihrer Art, ihre Unschuld zu beweisen. Sie setzte alles auf eine Karte und hat sich auf keinen Deal eingelassen, der ihr im Gegenzug eine kürzere Strafe gebracht hätte. Sie ist ihrem Herzen gefolgt und hat gewonnen.“
Wenig vertrauenserweckende Expertise
Die widersprüchlichen Ergebnisse der Gutachten werfen bei Gazeta Sporturilor Fragen für den künftigen Umgang in der Dopingkontrolle auf:
„Wie ist es möglich, dass die eine Gruppe von Experten sagt, dass Halep offenbar ganze Dosen, wenn nicht Schubkarren voll von mit Roxadustat kontaminiertem Pulver geschluckt haben muss, während die anderen sagen, sie habe es einmal getan und das aus Unachtsamkeit? ... Beide Stellen sind sich zwar einig, dass es veränderte Blutwerte gab, aber die eine Stelle spricht von einer Ausnahme, die andere behauptet das Gegenteil. Es ist, als ob wir von zwei Versionen der Chemie, der Pharmazie, zwei unterschiedlichen Medikamenten, zwei verschiedenen Gesetzen sprechen. Und das sollen wir jetzt einfach so hinnehmen und weiter machen wie bisher?“