Kopenhagens historische Börse bei Brand zerstört
Der Brand der 400 Jahre alten ehemaligen Börse in Kopenhagen hat in der Nacht auf Dienstag eines der ältesten und markantesten Gebäude der dänischen Hauptstadt großenteils zerstört. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bezeichnete den Brand auf X als "unseren Notre-Dame-Moment". In der Landespresse spiegelt sich, wieso der Schock so groß ist.
Was für eine Katastrophe
Politiken ordnet die Bedeutung des Gebäudes ein:
„Die Börse war nicht nur Dänemarks erste Markthalle, sondern mit der Gründung des Postdienstes und der ersten Buchhandlung auch ein Zentrum für die Entwicklung der Zivilisation und Kultivierung unseres Landes. Dass es sich hierbei um eine architektonische und kulturgeschichtliche Katastrophe handelt, liegt auf der Hand. Durch den schnellen Einsatz von Passanten und Mitarbeitern von Dansk Erhverv [Dänische Industrie- und Handelskammer, Eigentümerin des Gebäudes] ist es glücklicherweise gelungen, den Großteil der Kunstsammlung und historischen Objekte aus der Zeit Christians IV. vor den Flammen zu retten. Europa hat einen seiner ältesten Rohstoffbörsen verloren – und Dänemark einen Teil seines Selbstverständnisses.“
Heute trauern, morgen wieder aufbauen
Für Berlingske ist klar, dass das Gebäude wie Notre-Dame wieder auferstehen muss:
„Der Wiederaufbau der Börse und ihrer Turmspitze ist eine nationale Aufgabe. ... Das Ziel muss darin bestehen, die Drachenspitze so nah wie möglich am ursprünglichen Ausdruck nachzubilden. Wir werden die talentiertesten Architekten des Landes zusammenbringen müssen, auch um schwierige Entscheidungen darüber zu treffen, wie das Innere des Börsengebäudes in seine 400 Jahre alten Ursprünge zurückversetzt werden soll. Heute müssen wir die Tränen um die alte Börse von Christian IV. kullern lassen. Morgen werden Premierministerin Mette Frederiksen und Dansk Erhverv mit dem Wiederaufbau beginnen.“