Messerattacke in Deutschland: Trauer um Polizisten
Ein tödlicher Messerangriff hat in Deutschland für Entsetzen gesorgt: Am Freitag attackierte ein 25-Jähriger mehrere Menschen in Mannheim bei einer Veranstaltung der islamfeindlichen Bewegung Pax Europa (BPE). Ein einschreitender Polizist erlag später seinen Verletzungen. Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen und will der Frage eines religiösen Motivs nachgehen. Das steht für Kommentatoren bereits fest.
Politischer Islam derzeit größte Bedrohung
Das Attentat reiht sich ein in eine gesamteuropäische Entwicklung, meint die Neue Zürcher Zeitung:
„Die Niederlande hatten Theo van Gogh, in Frankreich gab es Samuel Paty, Deutschland trauert nun um Rouven L. ... Der Lehrer Paty zahlte 2020 mit seinem Leben für den Mut, im Unterricht Mohammed-Karikaturen zu zeigen. Präsident Emmanuel Macron erklärte danach den Umgang mit dem politischen Islam zur Priorität. Deutschland ist von solchen Lernfortschritten weit entfernt. … Wem die Demokratie wirklich am Herzen liegt, der muss sich eingestehen: Der politische Islam ist gegenwärtig die grösste Bedrohung von Rechtsstaat, Freiheit und Sicherheit.“
Lösungen weder einfach noch schnell möglich
Der Standard fordert mehr Ruhe in der Debatte:
„Rufe nach hartem Durchgreifen werden laut. Man kann einiges nachvollziehen und weiß dennoch: Der Staat kann nicht in die Köpfe aller Menschen schauen, die noch nie polizeilich in Erscheinung getreten sind. Gleichzeitig ist klar, dass Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Polizisten und Polizistinnen vor solchen Angriffen geschützt werden müssen. In dieser aufgeheizten Stimmung steht nun die Politik unter Druck – und das wenige Tage vor der EU-Wahl. Bekundungen, wie bestürzt man sei, reichen vielen Menschen nicht mehr. Sie fordern Lösungen. Es wäre schön, könnte man diese sofort auf den Tisch legen. Aber leider sind sie nicht vom einen auf den anderen Tag zu finden und umzusetzen.“
Klüger und konsequenter reagieren
Die muslimische Welt schädigt immer wieder den eigenen Ruf, schimpft Kolumnist Ilker Yıldız in Karar:
„Eines der größten Probleme der muslimischen Welt ist, dass sie nicht gelernt hat, diplomatisch zu reagieren, zu protestieren und ihre verfassungsmäßigen Rechte wahrzunehmen, obwohl wir das Jahr 2024 schreiben. Ich weiß, ich verallgemeinere, aber das Thema ist wirklich allgemein. Muslime geraten oft in die Situation, im Unrecht zu sein, obwohl sie im Recht waren, und dabei auch den Ruf aller anderen, die auf ihrer Seite stehen, zu schädigen. Man sollte darüber nachdenken, was der Grund dafür ist. Diejenigen, die den Namen dieser großen Religion in Verruf bringen, sollten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden.“
Wo bleibt die Antwort der Muslime?
Sich von Terrorismus zu distanzieren, der sich auf den Islam beruft, sollte für Muslime das Normalste der Welt sein, findet Die Presse:
„Denn wie zum Beispiel bei tödlichen Amokläufen und Frauenmorden gilt auch für ideologisch, rassistisch und antisemitisch motivierte Verbrechen: Sie anzusprechen und sich damit öffentlich auseinanderzusetzen ist unangenehm und kann Nachahmung sowie politische Instrumentalisierung zur Folge haben, ist aber immer noch der nachhaltigere Umgang mit ihnen, als sie auszublenden und zu negieren. Vor diesem Hintergrund würden Muslime ein starkes Zeichen setzen, wenn sie etwas demonstrativ sagten und zeigten, das ohnehin selbstverständlich ist: Nämlich, dass der Islam als Religion Terror und Gewalt gegen Andersdenkende ablehnt. Terroristen daher keine Muslime sein können. Und Muslime keine Terroristen.“