Allzeit bereit? Labour stärkt Arbeitnehmerrechte

Großbritanniens neue Regierung will die Arbeitswelt reformieren: Arbeitnehmer sollen ihren Job mehr nach eigenen Vorstellungen gestalten können. Die Initiative sieht flexiblere Arbeitszeiten und mehr Möglichkeiten vor, auf Home Office zu bestehen. Das Personal soll aber auch ein "Recht auf Abschalten" bekommen – also Zeiten, in denen geschäftliche Anrufe und Emails ins Leere gehen dürfen.

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The Sun (GB) /

Im Büro sind wir produktiver

The Sun hält Arbeit im Home Office in den meisten Fällen für keine gute Idee:

„Es dauert Jahre, die eiserne Disziplin zu entwickeln, sich zu konzentrieren, ohne sich ablenken zu lassen. Für ein Technologie-Start-up mit hoch motivierten Mitarbeitern, die nach Ergebnissen bezahlt werden, ist die Erlaubnis zum Home Office eine Sache, für eine öffentliche Einrichtung, deren Mitarbeiter auf Stundenbasis bezahlt werden ist es eine ganz andere. ... Ein Blick auf die großen Technologieunternehmen genügt: Viele, wie Amazon, waren während der Pandemie gezwungen, auf Home Office umzustellen, und fordern nun die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro. Sogar Zoom – ein Unternehmen, das mehr als jedes andere vom Aufkommen des Home Office profitiert hat – tut dasselbe.“

The Independent (GB) /

Grenzüberschreitungen Einhalt gebieten

Auch die Vertreter der Generation Z müssen abschalten dürfen, betont The Independent:

„Sie erinnern sich nicht an ein Arbeitsleben vor dem Smartphone und daran, wie es ist, praktisch und real nicht erreichbar zu sein. ... Sie müssen allein etwas schaffen, was keine frühere Altersgruppe tun musste: Sich ihren eigenen Weg durch das Dickicht aus Tricks, Zwang, Schuldgefühlen und Grenzüberschreitungen der Arbeitgeber bahnen und das ohne so etwas Abschirmendes wie ein Anrufbeantworter mit 'Tut mir leid, dass Sie mich verpasst haben, bitte rufen Sie morgen noch einmal an'. ... Die Arbeitsrechtreformen von Labour werden der Generation Z helfen, die Grenzen wiederherzustellen, die für jede frühere Generation selbstverständlich waren. Wir sollten sie in Ruhe lassen und ihnen ihre Ferien gönnen.“