Finnland: Hetze gegen schwarze Lucia
Zum St.-Lucia-Tag am 13. Dezember wird in Finnland jedes Jahr in einer öffentlichen Abstimmung eine junge Frau ausgewählt, die bei einer Zeremonie in der Kathedrale von Helsinki einen Kranz mit brennenden Kerzen auf dem Kopf trägt und in der Weihnachtszeit karitative Aufgaben wahrnimmt. Mit Daniela Owusu wurde 2024 zum ersten Mal eine schwarze Lucia gekürt – und prompt heftig rassistisch angegriffen, vor allem in den sozialen Medien.
Rassisten haben das Böse gewählt
Applaus für Daniela Owusu gibt es von Savon Sanomat:
„Owusu und ihr Chor machen zwischen Weihnachten und Januar fast hundert Besuche in Krankenhäusern, Pflegeheimen und bei verschiedenen Veranstaltungen. Die Gelder aus der Lucia-Sammlung kommen Menschen und Familien zugute, die aufgrund von finanziellen Problemen, Krankheit oder ähnlichem Unterstützung benötigen. Rassisten greifen all dieses Gute an. Sie haben das Böse gewählt und nähren es in sich selbst. Der einzig richtige Umgang mit Rassismus ist Nulltoleranz. … Die bevorstehende Weihnachtszeit erinnert uns daran, dass das Licht schließlich die Dunkelheit besiegen wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Daniela Owusu, die nicht nur für Freude, Licht und Menschlichkeit steht, sondern auch Mut zeigt.“
Abstoßend und geschichtsvergessen
Die Ablehnung Owusus ist für Ilta-Sanomat doppelt fehlgeleitet:
„Lucia wird im November in einer öffentlichen Abstimmung gewählt: Sie wird also die Unterstützung des Volkes haben. ... Diejenigen, die verletzende Botschaften an Lucia schicken, könnten sich auch mit der Geschichte beschäftigen. Die ursprüngliche Santa Lucia lebte in Sizilien, nicht in Finnland, und sah wohl kaum wie eine hellhäutige Nordeuropäerin aus. Es handelt sich hier nicht nur um eine finnische Tradition.“