Schweden und Finnland in die Nato?
In einem am Sonntag sowohl in Schweden als auch in Finnland veröffentlichten Artikel haben die Premiers der beiden Staaten, Stefan Löfven und Juha Sipilän, die Bedeutung der militärischen Ungebundenheit ihrer Länder betont. Wo sind diese sicherer - innerhalb oder außerhalb der Nato?
Bündnisfreiheit fördert Stabilität im Ostseeraum
Bündnisfreiheit ist die beste Option, findet Suomenmaa, die Parteizeitung der regierenden Zentrumspartei:
„Finnlands und Schwedens militärische Ungebundenheit ist sehr glaubwürdig und trägt zur Stabilität und Sicherheit Nordeuropas bei. Das ist richtig und kann nicht oft genug wiederholt werden. Die Lage in der Ostsee hat sich nicht, wie häufig behauptet, allein wegen der zunehmenden militärischen Stärke und den verstärkten Aktivitäten Russlands verändert. Natürlich wurde sie auch durch die Erweiterung der Nato infolge des Beitritts von vier Ostseeanrainerstaaten beeinflusst. Finnlands und Schwedens militärische Ungebundenheit wirkt sich beruhigend auf die Konstellation aus.“
Nur die Nato bietet ausreichend Schutz
Die liberale Tageszeitung Pohjalainen meint, Schweden und Finnland wären in der Nato besser aufgehoben und widerspricht damit der Ansicht der beiden Premiers:
„Allmählich sollte man versuchen, eine Antwort darauf zu finden, worauf die Zusammenarbeit der beiden kleinen Nachbarn abzielt und auf welches sicherheitspolitische Problem damit reagiert werden soll. Eine mögliche Bedrohung ist eine gefährliche, sich bis zu einer militärischen Krise zuspitzende Lage in den Nachbarregionen. Aber bei bestem Willen ist nicht erkennbar, dass die Zusammenarbeit der Kleinen auch nur annähernd eine so gute Lebensversicherung ist, wie die Mitgliedschaft in der Nato. Die einzigartige Bedeutung der Nato ist ihre Abschreckung, dank derer es an ihren Grenzen immer friedlich war. ... Letztendlich interessieren sich die Nato-Länder der EU nur für das gemeinsame Verteidigungsbündnis. Kleine und ungebundene Länder stehen dabei völlig am Rande.“