Griechen protestieren gegen Reformen
Griechische Bauern haben Wochenende in Athen gegen die geplante Renten- und Steuerreform protestiert. Jetzt äußert sich die Wut der Menschen nach dem Referendum, zeigen einige Kommentatoren Verständnis. Andere sehen keine Alternative zum Reformkurs der Regierung unter Tsipras.
Immer mehr Griechen werden auf die Straße gehen
Die Proteste werden bald noch von viel mehr Menschen getragen werden, prophezeit das alternative Webportal Info-War:
„Tatsächlich hat keiner der Regierenden verstanden (eigentlich tun alle so, als ob sie nichts verstehen). Die Proteste sind die Stimme, die zum Schweigen gebracht wurde, als sich ein Volk gegen die Sparauflagen gestellt hat - ungeachtet der Konsequenzen, die eine solche Entscheidung mit sich bringen würde. … Die Menschen, die in der nahen Zukunft auf die Straße gehen werden, kann man nicht als Linke oder Rechte bezeichnen, weil weder die Linke noch die Rechte in der Lage sind, diese Wut zu inspirieren und zu organisieren. … An den baldigen Ereignissen wird eine bunte Masse teilnehmen: parastaatliche Elemente und Anarchisten, Friseure und Landwirte, Archäologen und Geologen.“
Auch Opposition ohne Alternative zum Sparkurs
Oppositionsführer Kyriakos Mitsotakis von der Partei Nea Demokratia hat angesichts der heftigen Proteste in Griechenland die Regierung aufgefordert die Rentenreform zurückzunehmen. Die Konservativen sollten aufhören, Populismus zu betreiben, kritisiert das liberale Onlineportal Protagon:
„Wenn die Renten nicht gekürzt, die Beiträge nicht erhöht, keine neue Steuer eingeführt würden, wie könnte man die 1,8 Milliarden einsammeln, die das Land mit den Kreditgebern vereinbart hat? Dazu hat Nea Demokratia nichts vorzuschlagen. Die Behauptung, dass alle Probleme gelöst sein werden, wenn man den Syriza-Klientelstaat abschafft, kann nicht ernst genommen werden. Denn das Problem wird ja wohl kaum gelöst, wenn wir alle Berater sofort entlassen, die Syriza eingestellt hat. Das ist doch ein Witz.“