Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen
Bis 2050 könnten weltweit zehn Millionen Menschen pro Jahr an bakteriellen Infektionen sterben, weil Antibiotika wegen Resistenzen nicht mehr wirken, warnt ein britischer Bericht. Als Ursache sehen die Forscher die Einnahme der Arzneien "wie Süßigkeiten". Wie kann der unkontrollierte Gebrauch von Antibiotika gestoppt werden?
Politik muss Katastrophe verhindern
Beim Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen müssen vor allem die Regierungen aktiv werden, fordert das Onlineportal RTE News:
„Sie haben die moralische Verantwortung, die breite Masse mit wirkungsvollen Aufklärungskampagnen darauf hinzuweisen, dass die Menschen - ohne es zu merken - auf eine Katastrophe zusteuern. Regierungen müssen zudem strengere Regeln bei der Verschreibung und beim Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft einführen. Nahrungsmittelerzeuger müssen das Problem erkennen und sich an die Regeln halten. Die nationalen Gesundheitsbehörden wiederum sollten Impfaktionen fördern, um damit den Einsatz von Medikamenten zu verringern, die Infektionen abtöten. ... Es ist höchste Zeit, den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen endlich aufzunehmen.“
Antibiotika besteuern
Um Antibiotika zu verteuern und Geld für die Entwicklung neuer Medikamente zu sammeln, schlägt die Financial Times eine Abgabe vor:
„Obwohl wir prinzipiell bei der Einführung neuer Steuern zurückhaltend sind, spricht doch viel dafür, eine solche auf Antibiotika einzuführen, die in der Landwirtschaft und in der menschlichen Medizin eingesetzt werden. Bei den meisten handelt es sich um billige Präparate, bei denen der Patentschutz erloschen ist. Eine Steuer auf Antibiotika könnte nicht nur Geld einbringen, sondern auch die Nachfrage nach diesen zu oft eingesetzten Produkten verringern, weil sie diese verteuert. ... Das Thema Antibiotika-Resistenzen muss bei den wichtigsten Gipfeln in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda stehen, insbesondere bei den G20, wo China im September den Vorsitz führt. Es gibt wenig Themen, die so wichtig sind für die Gesundheit und das Wohlergehen des Menschen.“