Wie realistisch ist Hamons linke Sozialpolitik?
Frankreichs sozialistischer Präsidentschaftskandidat Benoît Hamon will, dass alle weniger arbeiten und fordert eine Ökonomie, die nicht auf Wachstum setzt. Sein größtes Projekt ist ein Grundeinkommen, das allen erwachsenen Franzosen 750 Euro im Monat garantieren soll. Französische Medien diskutieren, ob diese Politik umsetzbar ist.
Das Grundeinkommen ist keine Revolution
Hamons Vorschlag eines Grundeinkommens ist alles andere als eine Utopie, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler Jean-Eric Hyafil in Le Monde:
„Das Grundeinkommen ist finanzierbar, es ist nicht kompliziert, und es wird auch keine Gesellschaft von Unterstützungsabhängigen hervorbringen. Vielleicht muss man mal mit den Argumenten aufräumen, die es unrealistisch aussehen lassen. Das Grundeinkommen bedeutet nicht das Ende der Arbeit, es wird nicht allen Autonomie gewähren, es wird auch nicht alle unsere wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen. Es ist nur eine soziale und fiskale Reform, die es erlaubt, die Umverteilung klarer und effizienter zu gestalten.“
Zusätzliche Kaufkraft bringt Frankreich nichts
Die Sozialpolitik des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Benoît Hamon ist wirklich lächerlich, kritisiert Le Figaro:
„Mit einem vollkommen seriösen Gesicht erklärt uns Hamon, dass er uns mit der 32-Stunden-Woche, mit der Abschaffung bestimmter Arbeitgeber-freundlicher Regelungen im Arbeitsrecht und mit Abgaben auf Maschinen wieder auf Kurs bringen will. Außerdem will er ein Grundeinkommen an alle verteilen - man weiß nicht mit welchem Geld das finanziert werden soll - und das in einem Land, wo zusätzliche Kaufkraft vor allem in importierte Produkte investiert wird. Sonst noch so tolle Ideen?“