Südliche Länder basteln an Europas Zukunft
Die Staats- und Regierungschefs von Spanien, Frankreich, Italien, Portugal, Griechenland, Malta und Zypern haben sich am Montag zu einem Südeuropa-Gipfel getroffen. Sie diskutierten eine "neue Vision für den Kontinent" und sprachen unter anderem über die Themen Wirtschaftswachstum, soziale Sicherung und eine gemeinsame Einwanderungspolitik. Kommentatoren freuen sich über die Zusammenarbeit.
Gemeinsam gegen das Spardiktat
Dass das Treffen bereits zum dritten Mal stattfand, freut Avgi:
„Dieser Gipfel beginnt, einen dauerhaften Charakter zu bekommen, also eine engere Zusammenarbeit einer Gruppe von Ländern mit gemeinsamen Problemen und - in einem gewissen Maße - gemeinsamen Zielen. … Griechenland, Frankreich, Italien, Zypern, Malta, Portugal und Spanien zeigen, dass sie tatsächlich ihre Schritte in die Zukunft Europas nach dem Brexit koordinieren wollen, und nicht bereit sind, die schwierige Planung den Entscheidungen der nordeuropäischen Länder und deren Hartnäckigkeit zu überlassen. Deren Motto ist die 'Stabilität' und mit Stabilität meinen sie die absolute Unterwerfung unter die Haushaltsdisziplin, egal wie hoch die Kosten für die Gesellschaft sind.“
Spanien bekommt wieder mehr Gewicht
Eine Chance für eine wichtigere Rolle Madrids innerhalb der EU wittert ABC:
„Der von Spanien einberufene Südeuropa-Gipfel ist der Regierung in Madrid und allen anderen Teilnehmern aufgrund der aktuellen Zweifel am europäischen Projekt ein dringendes Bedürfnis. Nach den Treffen in Athen und Lissabon handelt es sich bereits um die dritte Zusammenkunft, was vom großen Interesse am regionalen Zusammenhalt gegenüber den bevorstehenden Herausforderungen zeugt. Die Ungewissheit über die politischen und wirtschaftlichen Folgen des Brexit und eines Europas der verschiedenen Geschwindigkeiten sowie die europafeindlichen Spannungen in mehreren Mitgliedstaaten sind gute Gründe dafür, die Allianzen mit Bündnispartnern zu verstärken, mit denen uns gemeinsame Interessen verbinden. Für Spanien ist die aktuelle Lage eine historische Chance, eine Führungsrolle innerhalb Europas zurückzugewinnen, wie es schon beim Minigipfel mit Deutschland, Frankreich und Italien in Versailles deutlich wurde.“