Soll man Schüler fürs Pauken bezahlen?
In Schweden bieten zahlreiche Kommunen leistungsschwachen Schülern Geld, wenn sie in den Ferien zum Nachhilfeunterricht gehen. So zahlt etwa die Kommune Överkalix jedem der 16- bis 17-jährigen teilnehmenden Schüler pro Lernstunde umgerechnet 7,40 Euro. Für Schwedens Kommentatoren geht das zu weit.
Neues Wissen ist der höchste Lohn
Die Schüler fürs Lernen zu bezahlen, setzt ein völlig falsches Signal, empört sich Expressen:
„Wenn die Kommunen mit Geld locken wollen - denn die Sommerschule ist ja nicht obligatorisch - dann lässt sich das auch über andere Mittel und Wege tun. Zum Beispiel könnte man jedem teilnehmenden Schüler für die Zeit nach der Sommerschule ein mit kommunalen Mitteln vergütetes Ferienpraktikum anbieten! Das Allerwichtigste ist freilich, den Kindern klar zu machen, – und zwar schon von der Vorschule an – dass das erworbene Wissen selbst der Lohn ist.“
Die Latte für Schüler höher legen
In Schwedens Schulen hat man viel zu lange versäumt, die richtigen Anreize zu setzen, moniert Dagens Nyheter:
„Schweden investiert sehr viel mehr in seine Schulen als Finnland. Und dennoch übertrumpft uns Finnland in sämtlichen Leistungsvergleichen. Erklärt werden die finnischen Erfolge zumeist mit dem dortigen Respekt für die Lehrer, dem hohen Status, den Bildung genießt, und den hohen Anforderungen an die Schüler. ... [Genau hier] ist in Schwedens Schulen etwas schief gelaufen. Statt Frontalunterricht und Auswendiglernen sollen die Schüler für ihren Lernprozess selbst Verantwortung übernehmen. Das ist gut. Dabei hat man aber versäumt, hohe Anforderungen zu stellen. ... [Die Schüler] werden nicht höher springen, als die Latte gelegt ist.“