Powell wird neuer Chef der US-Notenbank
Jerome Powell soll künftig die US-amerikanische Federal Reserve Bank leiten. Damit beerbt er Janet Yellen, deren Amtszeit an der Spitze der einflussreichen Notenbank im Februar endet. Manche Kommentatoren fürchten eine laxere Kontrolle der Geldhäuser, andere prognostizieren schwankende Aktienkurse.
Regelwerk für Banken muss streng bleiben
Dass Powell vor seiner Ernennung angedeutet hat, die Vorschriften für die Finanzbranche lockern zu wollen, missfällt Financial Times:
„Er hat sich für eine Deregulierung des Finanzsektors stark gemacht. Das würde einige Regeln betreffen, die nach der globalen Finanzkrise eingeführt wurden, um allzu riskantes Verhalten zu verhindern. Diese Sichtweise, kombiniert mit jener von Randal Quarles, dem für die Bankenaufsicht zuständigen Vizevorsitzenden, macht es wahrscheinlich, dass sich die Fed künftig für eine Lockerung der Vorschriften für Finanzinstitutionen einsetzen wird. Allerdings ist Powells Haltung zu dem Thema durchaus nuanciert und moderat. Er hat weitreichende Erfahrung in Finanzmärkten und wird eher als Pragmatiker denn als ideologischer Deregulierer gesehen.“
Mögliche Instabilität am Aktienmarkt
Unabhängig von der Personalwahl, wirbelt die Nominierung eines neuen Notenbankchefs die US-Aktienmärkte grundsätzlich eine Weile lang durcheinander, erinnert Jornal de Negócios:
„Die sehr hoch stehenden Kurse der US-Aktien dürften durch diese Wahl von einer gewissen Instabilität am Markt bedroht sein, obwohl von Powell eine Politik der Kontinuität erwartet wird. Laut einer Studie des LPL-Finanzstrategen Ryan Detrick, die auch historische Daten einbezieht, akkumuliert der Dow-Jones-Index seit 1914 eine negative Durchschnittsperformance in den ersten sechs Monaten nach der Nominierung eines neuen Fed-Chefs. ... Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass Powell eine Korrektur der US-Aktien beschleunigen wird, aber eine gewisse Dosis an Volatilität dürfte bevorstehen.“