Dänemark trauert um Prinz Henrik
Dänemarks Prinz Henrik, Gemahl von Königin Margrethe II, ist mit 83 Jahren gestorben. Der gebürtige Franzose soll der Königin eine große Stütze gewesen sein, auch wenn er wohl sein Lebtag damit haderte, selbst keinen Königstitel zu besitzen. Dänische Medien nehmen voller Respekt Abschied.
Adieu, geliebter Schöngeist
Berlingske würdigt seine positive Wirkung innerhalb der dänischen Monarchie:
„Prinz Henrik war ein eleganter Franzose und machte die doch eher bodenständige dänische Fahrrad-Monarchie spannender und bunter. ... Eine Monarchie steht und fällt mit den Personen, die sie tragen. In Dänemark sind wir seit über 40 Jahren mit einer kompetenten und beliebten Königin gesegnet. Ihr Glück wiederum war es, zum entscheidenden Zeitpunkt ihres Lebens einen Seelenverwandten zu finden. ... Prinz Henrik war eine kreative und künstlerische Seele. Aber wenn das Scheinwerferlicht erlosch, war er auch ein jovialer und einfacher Mensch. ... Zwar war er nicht durch und durch volkstümlich, doch das Volk hat ihn ins Herz geschlossen.“
Die Herzen der Dänen erobert
Und Jyllands-Posten vollzieht nach, wie der Prinz die Zuneigung der Dänen gewann:
„In der sozialdemokratisch geprägten dänischen Kultur, wo man mit der Monarchie in einer Vernunftehe lebt, lösten [sein aristokratischer Stil und sein Kunstinteresse] beim Volk einen gewissen Widerstand aus. Doch mit der Zeit lernten die Dänen Prinz Henrik lieben, und umgekehrt. ... Seine letzten Lebensjahre waren überschattet von seiner Demenzerkrankung und aufsehenerregenden Äußerungen wie der, er wolle nicht neben der Königin beerdigt werden. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass nicht nur das Königshaus ein geliebtes Mitglied verloren hat. ... Dänemark verliert einen kunstinteressierten Menschen, der mit seinem internationalen Flair letztlich die Sympathie der skeptischen Dänen gewonnen und dazu beigetragen hat, Dänemarks Monarchie zu einer der beliebtesten in Europa zu machen.“