Wie sicher ist autonomes Fahren?
Der Fahrdienstleister Uber hat nach einem tödlichen Unfall seine Tests mit selbstfahrenden Autos vorübergehendend eingestellt. Eine Fußgängerin war auf einer Straße in den USA von einem Fahrzeug des Unternehmens erfasst worden. Computer am Steuer sind einfach noch nicht so weit, kritisieren einige Kommentatoren. Andere argumentieren, dass der Mensch das höhere Sicherheitsrisiko darstellt.
Noch viel zu gefährlich
So lange selbstfahrende Autos nicht stärker ausgereift sind, bleiben sie ein unvertretbares Sicherheitsrisiko, warnt der frühere leitende Forscher der US-Luftwaffe, Mica Endsley, in Financial Times:
„Automatisierte Prozesse sind in den meisten Fällen nicht absolut zuverlässig und auch nicht imstande, die vielen unterschiedlichen Situationen im Straßenverkehr zu meistern. ... Es liegt noch viel Entwicklungsarbeit vor uns, um sicherzustellen, dass selbstfahrende Autos den Verkehr in ihrer Umgebung richtig erkennen und verstehen können. Es fehlt noch an passenden Anzeigen im Auto, die garantieren, dass die Fahrer in einer Notsituation schnell eingreifen und nicht zu träge agieren. Außerdem müssen Trainingsprogramme entwickelt werden, die Fahrern die Automatisierung besser verständlich machen. Bis all das erreicht ist, bleiben hochgradig autonome Autos zu gefährlich.“
Der Computer fährt besser
Der Unfall sollte nicht Anlass dafür sein, die Technik des autonomen Fahrens grundsätzlich infrage zu stellen, warnt Spiegel Online:
„Denn in diesem Punkt sind sich Ingenieure, Unfallforscher und Versicherungsmathematiker einig: Sensoren oder Software eines Roboterautos mögen bisweilen versagen, doch die Zahl der Fälle, in denen ein menschlicher Fahrer für einen Unfall verantwortlich ist, liegt dramatisch höher. Die Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Unfälle um neunzig Prozent reduzieren ließe, wenn nur noch Computer die Autos steuerten. ... Der Computer-Pilot ist einem menschlichen Counterpart dermaßen überlegen, dass man eigentlich nicht fragen sollte, ob Computer Autos steuern sollten, sondern warum sie es immer noch nicht tun.“