Spanien: Königsschwager muss ins Gefängnis
Der Schwager des spanischen Königs Felipe, Iñaki Urdangarín, soll für fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Das Oberste Gericht in Madrid bestätigte das Urteil wegen Veruntreuung von sechs Millionen Euro Steuergeldern sowie Geldwäsche und Betrugs. Spanische Medien finden lobende Worte für die Justiz des Landes, aber auch für die Krone.
Die Justiz funktioniert
Das Urteil ist der beste Beweis dafür, dass die spanische Justiz funktioniert, zeigt sich El Mundo zufrieden:
„Für Iñaki Urdangarín laufen gerade ziemlich sicher die letzten Stunden in Freiheit ab. So endet eine jämmerliche Episode, die die spanische Monarchie bedrohte und die zur frühzeitigen Abdankung des ehemaligen Königs Juan Carlos führte. ... Heute können wir uns gegenseitig gratulieren, weil der Rechtsstaat sein Funktionieren bewiesen hat. Das Gesetz hat gesiegt. Es gab keine Straflosigkeit, wie einige Populisten ständig wiederholt haben, um die Institutionen des Staates zu gefährden.“
Monarchie ist ein starkes Vorbild
Das vorbildlich neutrale Verhalten des spanischen Königshauses in dieser Angelegenheit stärkt die Krone gegen die Kritik derjenigen, die die Monarchie abschaffen wollen, meint ABC:
„Die üblichen Opportunisten werden dieses Urteil als Vorwand für ihre Angriffe auf die Monarchie nutzen. Aber gerade das Königshaus hat sich vorbildlich verhalten, indem es sich nicht in die Gerichtsentscheidungen zu Iñaki Urdangarín und Infantin Cristina eingemischt hat. ... Dem Ausspruch 'Die Justiz ist für alle gleich', den König Juan Carlos bei seiner Weihnachtsansprache 2011 machte, kommt heute eine besondere Bedeutung zu. Er sollte der spanischen Gesellschaft als Gegenargument gegen die nostalgischen Anhänger einer Republik gelten: Das Königshaus hat im Fall Urdangarín gezeigt, dass es die Institutionen respektiert.“