Shitstorm gegen schwedischen Spieler Durmaz
Beim WM-Spiel zwischen Schweden und Deutschland am Samstag hat ein Foul des schwedischen Spielers Jimmy Durmaz in letzter Minute zum Freistoß und Siegestor für Deutschland geführt. Danach war Durmaz, der türkische Wurzeln hat, rassistischen Hassattacken in den sozialen Medien ausgesetzt. In Schweden empört sich die Presse.
Offene Gemeinschaft verteidigen
Gegen eine Vereinnahmung des Fußballs durch nationalistische Hetzer muss sich Schweden verwehren, fordert Dagens Nyheter:
„Sport spiegelt die Gesellschaft wider. Schafsköpfe in Fanklubs wird es immer geben. Sie werden versuchen, ihre mentalen Passkontrollen für Schweden der ersten, zweiten und dritten Einwanderergeneration durchzuführen. Sie werden Fehler bei Blondhaarigen entschuldigen, aber nie bei denjenigen, die schwarze Haare haben. Sie werden glauben, dass sie berechtigt sind, eindeutige Loyalität und nur eine Identität zu verlangen, obwohl der Mensch ein differenziertes Dasein hat. ... Diese nationalistische Denkweise ist armselig und gefährlich. Gerade jetzt muss die Mehrheit sich anstrengen, um eine offene Gemeinschaft aufzubauen.“
Nicht die Herkunft macht den Menschen aus
Es gab nicht nur Hass in den sozialen Medien, sondern auch Unterstützung für Jimmy Durmaz - allerdings ebenfalls häufig mit Anspielung auf sein Geburtsland, was Svenska Dagbladet genauso falsch findet:
„Jeder Mensch hat das Recht, nach seinem Charakter und seinen Leistungen beurteilt zu werden. ... Nichts anderes ist relevant als die tatsächliche Anstrengung. ... Das nächste Mal, wenn einer unserer Spieler - im Ausland geboren oder Kind von im Ausland Geborenen - eine ungewöhnliche Leistung erzielt, sagt Herzlichen Glückwunsch und bezieht Euch dabei auf die Anstrengung und das Talent. Aber bezieht Euch nicht auf die Herkunft der Person. Sonst beweist Ihr, dass Ihr genauso wenig Hirn habt, wie die Durmaz-Hasser.“