Istanbul: Flughafenarbeiter auf den Barrikaden
In Istanbul sind Einsatzkräfte mit Tränengas und schweren Fahrzeugen gegen die streikenden Arbeiter auf der Baustelle des neuen Großflughafens vorgegangen. Rund 400 Protestierende wurden verhaftet. In den sozialen Medien hatten die Arbeiter schon seit Längerem über Arbeitsunfälle, eine schlechte Unterbringung sowie Probleme mit der Bezahlung beklagt. Ihre Aktion entzweit die türkischen Medien.
Lasst uns gemeinsam aufbegehren!
Birgün ruft zur Solidarität mit den Arbeitern auf:
„So viel wollten sie eigentlich gar nicht. Nur, dass sie nicht mehr wie Sklaven behandelt werden und unter einem Mindestmaß an menschlichen Arbeitsbedingungen arbeiten. ... Lasst uns die Stimmen der Proletarier und der Arbeiter hören, die beginnen, gegen das ausbeuterische System aufzubegehren, je tiefer die Wirtschaftskrise greift. Jetzt, wo das Fundament, auf dem die Regierung seit sechzehn Jahren fußt, wackelt und die Säulen anfangen zu bröckeln, lasst uns versuchen, die Stimmen der Arbeiter, der Angestellten, der Armen, des Volkes in die Politik zu tragen, lasst uns unsere Stimmen bündeln!“
Diese Proteste sind unglaubwürdig
Journalist Fatih Altaylı glaubt in Habertürk, dass die Proteste von außen gesteuert sind:
„Ehrlich gesagt, finde ich es nicht besonders logisch, dass diese Arbeiter vier Jahre und drei Monate lang nichts gegen die Bedingungen eingewendet haben und fünf Wochen vor Vollendung, wenn 98 Prozent des Baus abgeschlossen sind, diese Bedingungen bemängeln und einen Aufstand anzetteln. … Es erscheint mir außerordentlich unlogisch, dass sie solche Risiken, wie mit dem Schlagstock geschlagen, festgenommen oder ohne Abfindung vor die Tür gesetzt zu werden, wegen so einer kurzen Zeit in Kauf nehmen. ... So kurz vor Bauende des neuen Flughafens wird irgendetwas im Schilde geführt.“