Wie kann Europa den Klima-Turbo einlegen?
Finnland will ernst machen mit dem Klimaschutz und bis 2035 seine Emissionen auf Null senken. Konkrete Maßnahmen nennt die Regierung nicht - ein britischer Gesetzesvorstoß hingegen schon: Vom Ausbau der Erneuerbaren über Aufforstung bis hin zur Ernährungsumstellung reicht der Katalog, der Großbritannien bis 2050 CO2-neutral machen soll. Was muss außerdem getan werden?
Keine Chance für Greenwashing
Anlässlich des dänischen Unternehmertags fordert Jyllands Posten verbindliche Vergleichswerte, um Unternehmen auf Nachhaltigkeit überprüfen zu können:
„Ohne internationale Standards, darunter die größtmögliche Transparenz [von Finanzbilanzen], besteht das latente Risiko, dass Unternehmen der Versuchung erliegen, sich offiziell grüner zu machen, als sie sind. Alle wollen gern mit Nachhaltigkeit glänzen. Aber sich das runde UN-Symbol für 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung anzuheften, macht ein Unternehmen noch nicht klimafreundlich - und es ist hart getroffen, wenn die Wahrheit dann eines Tages ans Licht kommen sollte.“
Fliegen bis zum Weltuntergang
Wie damit umzugehen ist, dass der Mensch vom Reisen in der Luft geradezu besessen scheint, fragt sich Lapin Kansa:
„Das Fliegen wird niemals aufhören, denn Zeit ist Geld und der Mensch ist zum Fliegen geschaffen. Daher muss das Problem auf andere Art gelöst werden. … Biobrennstoff würde die Flugemissionen um 60 bis 80 Prozent senken. Diesen Weg wäre man wohl schon gegangen, wenn es nicht zu wenig Brennstoff geben würde und dieser nicht drei bis fünf Mal teurer wäre als Kerosin. Flüge mit Solarzellen und anderen Elektroantrieben wären emissionsfrei, aber leider wird diese Alternative auf Jahrzehnte nicht verfügbar sein. … Ich wette, die Menschheit wird bis zu ihrem Ende fliegen. Wahrscheinlich sind noch hunderte Flugzeuge in der Luft, wenn das Ökosystem in seinen letzten Zügen liegt und das Leben auf der Erde unmöglich ist.“
Korruption zerstört die Umwelt
Harte Worte für die Verfehlungen der zyprischen Regierung in Sachen Klimaschutz findet der Politologe Stephanos Konstantinidis in Phileleftheros:
„Auf Zypern erleben wir eine bizarre Situation. Es werden Strände wegen divergierender wirtschaftlicher Interessen zerstört. Das Fällen von Bäumen und unkontrollierte Bauten werden toleriert, wenn nicht sogar vom politischen System geschützt. In einem Land mit so viel Sonne werden Maßnahmen, die selbst in den nordischen Ländern mit begrenzter Sonnenscheindauer Standard sind, nicht getroffen. Es herrscht das Prinzip des schnellen Gewinns, der Verflechtung und Korruption. Die Konsequenzen dieser Politik sind bereits sichtbar. Wenn diese Politik fortgesetzt wird, gibt es katastrophale Folgen zu Lasten der Lebensqualität der Menschen.“
Macht Rabatz für eine bessere Zukunft!
In einem Gastkommentar in Público fordert Rodrigo Melo, Student der Uni Lissabon, die Menschen auf, mehr Druck aufzubauen:
„Natürlich gibt es Fake News über den Klimawandel und Umweltzerstörung. Zweifellos gibt es auch böswillige Menschen und Bewegungen - wie auch fragwürdige Positionen. Andererseits gibt es aber auch eine große Bereitschaft vieler Menschen, die sich sorgen und die Welt zum Wohle aller verbessern wollen. ... Macht Rabatz, im wahrsten Sinne des Wortes! Beteiligt euch an Demonstrationen - vor allem aber versucht, euer eigenes Verhalten zu ändern. Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, tut dasselbe! Jetzt geht es darum, zu erkennen, welche Macht in unseren Händen liegt: nämlich die, durch unser eigenes Wirken zu einer besseren Zukunft für alle beizutragen - was unweigerlich ein Synonym für unser eigenes Überleben ist.“