Queen ordnet einen "harten Megxit" an - zu Recht?
Nach dem Rückzug von Harry und Meghan hat Königin Elizabeth am Wochenende ein Statement veröffentlicht. Demnach werden die beiden ihre königlichen Titel abgeben und keine Aufgaben als Mitglieder der royalen Familie mehr erfüllen. Entsprechend erhalten sie künftig auch keine öffentlichen Gelder mehr. Beobachter glauben, dass der "Megxit" härter ist, als von dem jungen Paar womöglich erwartet, und bewerten die Reaktion der Queen.
Die richtige Entscheidung für 'die Firma'
Die Queen hat die Megxit-Krise bravourös gemeistert, findet The Times:
„Mit ihrem Beharren darauf, dass das Thema in 'Tagen, nicht Wochen' erledigt sein müsse, hat sie den Zeitrahmen gesetzt. Nach Jahrzehnten der Reibungen mit der britischen Öffentlichkeit ist die Monarchin weise genug, um zu wissen, was fürs Volk akzeptabel ist. Und der Mittelweg für Harry und Meghan wäre es nicht. So hat sie auch ihren legendären Ruf als Verteidigerin 'der Firma' aufpoliert. ... Der alte Fußball-Spruch, dass 'niemand größer ist als der Verein', gilt auch hier. Das haben Meghan und Harry vielleicht vergessen. Der Sinn der königlichen Familie besteht nicht darin, bestimmte Mitglieder für ihre Schönheit, ihren Anmut oder ihren Humor zu verehren. Es geht darum, dass wir unsere Nation durch die königliche Familie feiern.“
Die Schildkröte hat einen Gang zugelegt
Für den Wandel, den die britische Monarchie nun durchläuft, war es höchste Zeit, glaubt The Guardian:
„Eine jahrhundertalte Institution überlebt nicht nur durch das Gewicht der Tradition, sondern auch durch die Fähigkeit, gravierende Kursänderungen vorzunehmen, wenn diese unabdingbar werden. Die britische Monarchie - vom Temperament her eine Schildkröte - hat gerade einen Gang zugelegt. ... Die königliche Familie verliert ihre für die jüngeren Generationen attraktivsten Mitglieder, während sich die Herrschaft ihres anerkannten Oberhaupts dem Ende zuneigt. Selbst diejenigen, die nicht die republikanischen Ansichten des Guardian teilen, müssen zugeben, dass andere Länder eine glaubhaftere und achtbarere Version einer modernen Monarchie geschaffen haben. Die Institution zu verkleinern, mag indes das Beste für sie sein, egal, wie es denen ergeht, die die Bühne verlassen.“
Royals müssen für ihren Lohn arbeiten
Nach Ansicht von Jydske Vestkysten müssen die Ereignisse in Großbritannien auch in Dänemark zu Überlegungen führen, wer Apanage beziehen kann:
„Vor allem, da das Königshaus derzeit mit ungewöhnlich vielen Kindern gesegnet ist. Einige werden als Erwachsene keine Rolle innerhalb des Königshauses ausfüllen und deshalb muss der dann amtierende König zusammen mit Regierung und Parlament Entscheidungen ähnlich der von Königin Elisabeth treffen. Ein Königshaus mit ererbten Privilegien ist eigentlich ein Anachronismus, aber da das dänische Königshaus beim Volk starken Rückhalt genießt, ist es in der Praxis faktisch eine demokratische Einrichtung. Diese Popularität beruht aber eben auch darauf, dass klar ist, dass Mitglieder des Königshauses nur dann Apanage beziehen, wenn sie für ihr Geld arbeiten.“