Skifahren im Klimawandel - ein Auslaufmodell?
Weil die Winter immer wärmer werden, liegt immer seltener echter Schnee in den Alpen. Für große Skirennen müssen Pisten aufwändig beschneit werden - um sie herum liegen braune, schneelose Flächen. Ob der Skisport in Zeiten des Klimawandels der Vergangenheit angehört und gar verboten werden sollte, darüber ist im Skifahrerland Schweiz eine Debatte entbrannt.
Umweltfreundlicher als Fußball
Skirennen sollten trotz des Klimawandels fortgesetzt werden, fordert Philippe Zweifel im Tages-Anzeiger:
„Ein Skirennen, auch auf Kunstschnee, ist ein Ereignis wie jeder andere Sportanlass. Ausnahmekönner messen sich, ein Spektakel für die Zuschauer. Wie Fussball, Basketball oder Tennis, wobei die Unterlage deutlich umweltfreundlicher ist als eine klimatisierte Sporthalle oder ein Stadion. Bevor nun gleich alle Sportarten verboten werden sollen: Auch Kultur- und andere Veranstaltungen finden in geheizten Gebäuden statt.“
Ein Sport ohne Zukunft
Der Skisport wird sich nicht mehr lange halten können, glaubt die Neue Zürcher Zeitung:
„Wie lange lassen sich der Natur solche Rennen noch abtrotzen? Wer fährt noch Ski in zwanzig Jahren? Wo? Und zu welchem Preis, wenn die Bereitstellung von Skipisten immer teurer wird, weil der Schnee, der nicht vom Himmel fällt, maschinell erzeugt werden muss. ... Skirennen auf weissen Bändern in braungrünen Landschaften wie zuletzt in Adelboden dienen als Mahnmale. Die Organisatoren sind stolz darauf, wie sie der Natur einmal mehr ein Schnippchen schlagen und trotz allem eine perfekte Rennpiste hinbekommen. Kritiker finden, solche Rennen sollten erst gar nicht stattfinden. Der Klimawandel ist keine neue Gefahr für den Skisport, doch langsam scheint sich auch der Zeitgeist gegen ihn zu wenden.“