Sollen Briten weiter BBC-Gebühr zahlen müssen?
Die neue britische Regierung will ihre Pläne für eine Reform der Rundfunkanstalt BBC vorantreiben. Erwogen wird, diejenigen nicht länger zu kriminalisieren, die Rundfunkgebühren nicht bezahlen. Kritiker werfen Johnson vor, die BBC aus politischen Gründen schwächen zu wollen und finden, dass die Gebühren weiterhin gerechtfertigt sind. Andere begrüßen die Reform als längst überfällig.
Schluss mit dem Gebührenzwang
Der privilegierte Sonderstatus der BBC gehört längst abgeschafft, begrüßt The Sun die Reformpläne:
„Für die TV-Lizenz gibt es in der Öffentlichkeit immer weniger Unterstützung, und schuld daran ist allein die BBC selbst. Die Überlegungen der Regierung, die Nichtzahlung der Gebühr zu entkriminalisieren, sind daher längst überfällig. Eine Zwangsgebühr machte im Jahr 1946 Sinn. Heutzutage Nichtzahler zu bestrafen, ist absurd. ... Grundsätzlich ist die BBC ein Dinosaurier in der Netflix-Ära und für viele, insbesondere junge Menschen irrelevant, die mit Youtube aufgewachsen sind. Die Regierung muss Mut beweisen. Wir brauchen eine viel schlankere BBC, wenn diese weiterbestehen soll, die sich auf qualitativ hochwertiges Fernsehen und Radio konzentriert. Aber die Lizenz hat ausgedient.“
Gutes Programm hat seinen Preis
Eine Gebühr für die BBC ist immer noch gerechtfertigt, meint The Guardian:
„Es stimmt, dass TV-Konsumenten in Großbritannien immer mehr digitale Angebote nutzen. Und Untersuchungen der Medien-Aufsichtsbehörde Ofcom vom vergangenen Oktober ergaben, dass Jugendliche Youtube und Netflix eher wahrnehmen als die BBC. Es ist jedoch Aufgabe einer Regierung, die den Wert der BBC anerkennt, Wege zu finden, diese finanziell überlebensfähig zu halten. ... Zu behaupten, Netflix sei die Zukunft und die BBC die Vergangenheit, ist schlicht falsch: Um Millionen von Abonnenten zu gewinnen, hat Netflix Schulden in Milliardenhöhe angehäuft. ... Dienste für die Allgemeinheit brauchen eine Finanzierung durch die Allgemeinheit.“