Streit um Tannenbaum und Tour de France
Bei den französischen Kommunalwahlen hatten die Grünen mehrere Großstädte erobert - darunter Lyon, Bordeaux und Straßburg. Die neuen Akzente in der Politik ärgern konservative Kommentatoren. So kündigte der Bürgermeister von Bordeaux unlängst an, den Weihnachtsbaum im Stadtzentrum aus ökologischen Gründen abzuschaffen. Und sein Lyoner Amtskollege kritisierte die Tour de France als Macho-Veranstaltung.
Arroganz der Öko-Elite
Contrepoints empört sich über die Aussagen des Bürgermeisters von Lyon:
„Grégory Doucet hat die Tour de France als 'machistisch' bezeichnet, weil er es wohl für angebracht hielt, auf das Fehlen einer Frauenversion des Rennens hinzuweisen. Aber das war ein wenig vorschnell, er vergaß die Fakten: Die erste Frauen-Tour fand 1951 statt, und 2022 wird wieder eine stattfinden. Dazwischen hat die Frauen-Tournee 27 Auflagen durchlaufen, ohne je ein tragfähiges Wirtschaftsmodell zu finden. ... Grégory Doucet glaubt sicherlich an das Tugendhafte seiner Haltung und daran, dass er Politik macht. Aber indem er sich zu sehr bemüht, unsere Welt zu ideologisieren, zeigt er in Wirklichkeit die dünkelhafte Verachtung der Ökologen für populäre Bereiche und einen absoluten Mangel an Rücksicht auf wirtschaftliche Realitäten.“
Sie meinen leider genau, was sie sagen
Le Figaro sieht die Agenda einer weltfremden Minderheit in Politik umgesetzt:
„Die neu gewählten Umweltschützer machen von Tag zu Tag mehr Patzer. Und schieben wir es nicht darauf, dass sie mit der politischen Kommunikation noch nicht so vertraut sind und deshalb Anfängerfehler machen. Es ist tragisch, aber sie meinen, was sie sagen. Und so wie sie ist eine ganze Bewegung – nur eine kleine Minderheit in der öffentlichen Meinung, aber schrecklich mächtig an den Universitäten und in den Medien - davon überzeugt, dass Männlichkeit 'toxisch' und Heterosexualität verdächtig ist; dass technischer Fortschritt nicht nur nutzlos, sondern auch schädlich ist und dass wir unsere schuldbeladene Geschichte dekonstruieren und unsere Sitten und Gebräuche entwurzeln müssen.“