US-Wahlen: Mit Bidens Vorsprung wächst die Spannung
In den Umfragen vor den US-Präsidentschaftswahlen am 3. November liegt Herausforderer Joe Biden teils deutlich vor Amtsinhaber Donald Trump. Während einige Beobachter bereits überlegen, wie Trump auf eine Niederlage reagieren würde, sind andere skeptisch, was Bidens Vorsprung am Ende des Tages tatsächlich wert ist.
Warum fordert Trump keine Wahlbeobachter?
Trumps Sorge um den korrekten Ablauf der Wahl ist vorgeschoben, glaubt Ilta-Sanomat:
„Trump, der um seine niedrigen Zustimmungswerte besorgt ist, fördert unter anderem durch Anspielungen auf Betrug bei der Briefwahl das Misstrauen in das Wahlsystem. Wenn Trump seinen Andeutungen selbst glauben würde, müsste er Wahlbeobachter ins Land bitten. Aber diese Bitte wird sicherlich nicht kommen. Trump versucht lediglich, sich die Legitimation zu verschaffen, eine mögliche und nach jüngsten Meinungsumfragen wahrscheinliche Wahlniederlage in Frage stellen zu können.“
Traue keiner Umfrage
Evenimentul Zilei gibt nicht viel auf die Prognosen vor der Wahl:
„Eigentlich müssen wir eingestehen, dass die US-amerikanischen Umfragen seit 2016 nichts mehr wert sind. Damals fuhr Donald Trump einen Erdrutschsieg gegen Hillary Clinton ein, obwohl er in den Umfragen acht bis zwölf Prozentpunkte hinter ihr lag. Und das gilt jetzt umso mehr, da die Gewaltwelle von Black Lives Matter und der von den Demokraten ermutigten Antifa die Menschen einschüchtert, so dass sie sich nicht trauen zu sagen, dass sie Trump wählen werden.“
Biden muss noch nachlegen
Der Vorsprung des demokratischen Kandidaten ist zerbrechlich, warnt Polityka:
„Auf wenig Bereitschaft zu radikalen Veränderungen deutet die jüngste Gallup-Umfrage, laut der 56 Prozent der Amerikaner angeben, dass es ihnen materiell besser geht als vor vier Jahren. ... Trotz des durch die Pandemie verursachten wirtschaftlichen Zusammenbruchs hielt dieser Aufschwung bis März an und die Mehrheit der Gesellschaft profitiert immer noch davon. Die Unterstützung für Biden beruht also fast ausschließlich auf der Tatsache, dass die Menschen ihm mehr vertrauen als dem unberechenbaren Präsidenten, der für die Gesundheitskrise verantwortlich gemacht wird. ... Das ist ein Warnsignal für den demokratischen Kandidaten. Er sollte eine klarere und spezifischere Agenda für seine künftige Regierung vorlegen.“