Österreich geht in zweiten harten Lockdown
In Österreich gilt ab Dienstag für mindestens drei Wochen wieder ein umfassender Lockdown. Schulen und fast alle Geschäfte müssen schließen, zudem gelten rund um die Uhr Ausgangsbeschränkungen. "Treffen Sie sich mit niemandem", wandte sich Kanzler Kurz in drastischen Worten an die Bevölkerung. Die Alpenrepublik hat derzeit eine der höchsten Infektionsraten Europas. Wie konnte es dazu kommen?
Retourkutsche für politischen Leichtsinn
Der Standard kritisiert Gesundheitsminister Rudolf Anschober:
„[A]ls die Ansteckungszahlen längst explodierten, versicherte er: Eine Situation, die einen zweiten Lockdown nötig mache, sei 'weit entfernt'. ... Botschaften von Politikern sind entscheidend für die Stimmungslage in der Bevölkerung. Verortet der zuständige Minister das Worst-Case-Szenario irgendwo außerhalb der Sichtweite, wiegt er die Leute in Sicherheit, statt sie zu mehr Disziplin beim Einhalten der Corona-Regeln anzustacheln. ... Die Kunst der Politik besteht darin, Handlungen so zu setzen, dass sie unter den gegebenen Umständen wirken. Dass es mit der Eigenverantwortung in Sachen Corona hierzulande nicht weit her ist, war seit dem Sommer ja kein Geheimnis mehr.“