In Bulgarien dürfen sich alle impfen lassen
Die bulgarische Regierung hat ihren bisherigen, nach Bedarfsgruppen abgestuften Impfplan verworfen und ab sofort allen Menschen den Zugang zur Impfung erlaubt. Bisher verlief die Kampagne nur schleppend. Am Wochenende wurden 30.000 Dosen des Astrazeneca-Vakzins verabreicht, davor seit Dezember rund 120.000. Ein voller Erfolg auch gegen die verbreitete Skepsis also?
Einfach und deshalb effektiv
Der erleichterte Zugang zu Impfungen wird den Impfprozess in Bulgarien deutlich beschleunigen, freut sich 24 Chasa:
„Allein am Sonntag wurden 1.500 Dosen pro Stunde verabreicht. Das kommt daher, dass die Leute gesehen haben, dass es einfach und sinnvoll ist, sich impfen zu lassen, insbesondere wenn es ohne viel Aufwand und Warten möglich ist. Es kommt endlich Bewegung in die Impfkampagne, und die Menschen können sich selbst davon überzeugen. … Selbst im Lager der Skeptiker kommt es zum Umdenken.“
Ohne Konzept funktioniert es nicht
Kapital kritisiert hingegen, dass
„mit der vorzeitigen Öffnung der Impfstationen für alle der Effekt der Konzentration auf Prioritätsgruppen verloren geht und sich auf viele Bevölkerungsgruppen verteilt. Beispielsweise sind noch nicht alle Ärzte und Lehrer geimpft worden, die Interesse bekundet haben, geschweige denn die anderen Prioritätsgruppen. Es gibt nicht einmal mehr gesonderte Bestimmungen für ältere Menschen - sie stehen jetzt zusammen mit allen anderen an. So wird der Prozess in allen Bevölkerungsgruppen nur langsam voranschreiten und nicht zu einer schnelleren Immunität der Gesamtbevölkerung führen.“