Schweden: Mohammed-Karikaturist Vilks verunglückt
Der schwedische Künstler Lars Vilks ist zusammen mit zwei Polizisten bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er wurde im Zuge des Streits um Mohammed-Karikaturen bekannt, als er 2007 den islamischen Propheten als Hund zeichnete. Vilks war mehrere Male Ziel von Mordanschlägen und lebte unter Polizeischutz. In Schwedens Presse mischt sich in die Nachrufe erneut die Debatte um Meinungsfreiheit.
Auch Meinungsfreiheit stößt an Grenzen
Kolumnist Robert Sundberg erinnert in Dala-Demokraten daran, dass es keine ungezügelte Freiheit bei der Meinungsäußerung geben kann:
„Ich bin nicht für die absolute Meinungsfreiheit, wie sie einige Liberale fordern. Es gibt dafür Beispiele aus anderen Gebieten, jenseits von Vilks: In der Sicherheitspolitik kann es zum Beispiel unangebracht sein, eine Großmacht herauszufordern. Die Meinungsfreiheit hat also Grenzen, was sich in Schweden während des Zweiten Weltkriegs gezeigt hat. Die Meinungsfreiheit ist an Zeit, Raum und Themen gebunden. Es ist bedauernswert, dass Vilks mit zwei weiteren Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Sein künstlerisches Werk wird weiter wirken.“
Die islamistische Bedrohung lebt leider weiter
Expressen erinnert daran, dass mit dem Ableben von Vilks das Problem nicht aus der Welt ist:
„Mit seiner Kunst enttarnte Vilks nicht nur die schwedische Heuchelei über die so emporgehobene Meinungsfreiheit. Der Unterschied, etwa zum offiziellen Frankreich, das das Recht des Schmähens und Karikaturenzeichnens verteidigt hat, ist riesig. Er wurde auch zum lebendigen Beispiel, wie spät und naiv Schweden auf den gewaltbereiten Islamismus reagiert hat. Während Vilks von einem Versteck zum anderen geführt wurde, bezahlten schwedische Kommunen weiter islamistische Extremisten, damit diese Schulen betreiben konnten. Lars Vilks ist tot. Aber die Bedrohung durch diejenigen, die ihn aus seinem Haus und der Öffentlichkeit verjagten, besteht weiter.“