Griechenland: Woher kommt der Hass auf Pakistaner?
In Athen haben sich an Silvester hunderte Pakistaner auf dem Platz vor dem Parlament versammelt, um das neue Jahr zu feiern. Da sie dabei Coronaregeln missachteten, sprach die Polizei mehrere Dutzend Geldstrafen aus. In den sozialen Medien lösten Videos von der Versammlung eine Welle von Hasskommentaren aus, in denen von der 'Besetzung' des Syntagma-Platzes sowie eines angeblichen 'Bevölkerungsaustauschs' die Rede war.
Niemand stört sich an reichen Ausländern
Nur weil sie arm sind, strömt den Migranten aus Pakistan der Hass entgegen, meint der Blogger Pitsirikos:
„Diejenigen, die anlässlich der Anwesenheit von Einwanderern in der Silvesternacht auf dem Syntagma-Platz sagen, dass Athen zu Islamabad geworden ist, werden niemals sagen, dass Mykonos zu Mekka geworden ist, weil es von Arabern überschwemmt wird. Warum? Weil die Araber auf Mykonos reich sind. … Das Problem mit der Anwesenheit der Migranten auf dem Syntagma-Platz in der Silvesternacht war also nicht, dass sie Pakistaner sind und eine andere Religion als wir haben, sondern dass sie arm sind. Arm und gefangen in Griechenland, da sie nicht in die Länder Nordeuropas reisen dürfen, wohin sie gerne gehen würden, so wie Hunderttausende von Griechen, die in die Länder Nordeuropas auswandern, um Arbeit und Würde zu finden.“
Keine Roboter, sondern Menschen
Für Athens Voice sollten die Griechen aufhören, über die Pakistaner zu jammern:
„Seltsamerweise fragt kein Mitbürger: 'Was machen die Pakistaner hier?' wenn er sie auf den Feldern arbeiten sieht, wenn er sie bittet, sein Haus zu streichen, wenn sie bei seinem Umzug seine Möbel tragen, wenn sie all die schweren Arbeiten verrichten, die Griechen nicht mehr machen werden. … Es sei denn, man glaubt, dass die Pakistaner, wenn sie nicht mehr für uns arbeiten, verschwinden werden wie Roboter, die in ihre Kapsel zurückgehen, um sich aufzuladen, oder wie Sklaven, die in ihre Zelle zurückkehren. In der Tat sind die Pakistaner auf dem Syntagma-Platz in erster Linie ein Beweis für den wirtschaftlichen Wohlstand Griechenlands, das sich trotz des Gejammers in den oberen Etagen des Planeten befindet.“