Prinz Andrew: Nun sind auch seine Dienstgrade weg
Elisabeth II. hat ihrem Sohn Prinz Andrew alle militärischen Dienstgrade und royalen Schirmherrschaften entzogen. Andrew steht wegen Missbrauchsvorwürfen in den USA vor Gericht, seine Ämter als Mitglied des britischen Königshauses hatte er schon 2019 niedergelegt. Er werde sich als Privatperson verteidigen, teilte der Buckingham-Palast mit. Für Kommentatoren ist der Schritt der Queen nichts als folgerichtig.
Schmerzhaft, aber richtig
An erster Stelle steht eben die Krone, analysiert The Sun:
„Die Queen schützt seit 70 Jahren das Image der Monarchie, weil sie das für ihre Pflicht hält. Es ist eine Pflicht, die ihr ihr geliebter Vater beigebracht hat. Sie hat diese Pflicht mit harter Arbeit erfüllt und mit Stolz ausgeführt. Es war nicht immer einfach, aber sie ist der Überzeugung, dass dies ihr Los im Leben ist. ... Die Queen hat unmissverständlich klar gemacht, dass Andrew keine andere Wahl bleibt, als nun als Privatmann zu kämpfen. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich von seiner Familie zu distanzieren, bevor er die Monarchie mit noch mehr Peinlichkeiten und Schande befleckt.“
Der Queen blieb keine andere Wahl
Prinz Andrew kann froh sein, dass er nicht auch noch den Titel Herzog von York verloren hat, erklärt La Repubblica:
„Eben jenen Titel, den Queen Elizabeths geliebter Vater, George VI, trug. Aber nur, weil man, um ihm auch diesen zu entziehen, das britische Parlament hätte einberufen müssen, was die weltweite Schmach noch verstärkt hätte. Die Königin und die 'Firma' Windsor hatten keine andere Wahl. Der skandalträchtige Prozess gegen Andrew hat das historische Platin-Jubiläum von Mutter Elisabeth [70-jähriges Thronjubiläum am 6. Februar] schon jetzt überschattet. … Noch weiter mit in den Schmutz gezogen zu werden konnte die Queen, mit 95 Jahren und nach einem außergewöhnlichen Leben, nicht zulassen.“