Weltweite Kurseinbrüche: Börsen im Krisenmodus?
Zum Wochenauftakt brachen die Aktienkurse weltweit ein. Der US-Leitindex Dow Jones verlor am Montag zeitweise 3,1 Prozent, der deutsche Aktienindex Dax sogar 3,8 Prozent. Beide haben sich wieder leicht erholt. Kommentatoren suchen nach Gründen für die Unsicherheit an den Märkten – oder stellen die Frage, ob Sicherheit an der Börse überhaupt zu haben ist.
Angst vor dem Zinsanstieg
Die Unsicherheit ist auf die bevorstehende Zinsentscheidung der Notenbanken zurückzuführen, erklärt La Stampa:
„Die Börsen zittern, weil sie befürchten, dass die Zentralbanken, insbesondere die US-Notenbank, die Zinsen schneller und stärker als bisher erwartet anheben werden. Die Anhebung wird erwägt, weil der globale Aufschwung im Jahr 2022 nicht so stark ausfallen wird wie erhofft, während sich das Coronavirus als robuster erweist als erwartet und uns mit seiner Omikron-Variante überrascht hat. Das Szenario, dass der Geldumlauf stärker als geplant eingedämmt werden muss, wird zur Realität, da die Zentralbanken eine Inflationswelle als schädlicher für Wirtschaft und Gesellschaft ansehen als eine Verlangsamung des Wachstums, die sie unter Kontrolle zu halten hoffen.“
Die Börse ist nicht für Spekulanten da
De Standaard findet eine grundsätzliche Kurskorrektur nötig:
„[Die Börse] ist nicht dazu da, um Menschen die Gelegenheit zu bieten, ohne Anstrengung und ohne Gefahr von Verlusten reich zu werden. Dass das eineinhalb Jahrzehnte so schien, ist eine historische Anomalie, die irgendwann korrigiert werden musste. Es gab genug Signale, dass es aus dem Ruder lief. Der lächerliche Höhenflug der sogenannten Kryptowährungen ist eines davon. ... Die Popularität des virtuellen Geldes hat alle Merkmale eines Schneeballsystems. ... Ein neues Gleichgewicht wird es nur mit realistischeren Erwartungen geben. Das ist ein schmerzhafter, aber unvermeidlicher und notwendiger Prozess. “