Moskau will sich Gas in Rubel bezahlen lassen
Putin verlangt von den Staaten des Westens, ihre Rechnungen für Gaslieferungen künftig nur noch in Rubel zu bezahlen. Er habe die Zentralbank und Regierung angewiesen, in einer Woche keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren, erklärte Putin am Mittwoch. Die Lieferungen würden aber in vollem Umfang gewährleistet. Kommentatoren verfolgen diese Entwicklung mit Besorgnis.
Putin wird hart reagieren
Putins Forderung, Gaslieferungen künftig in Rubel zu bezahlen, ist besorgniserregend, erklärt La Stampa:
„Beängstigend, weil es sich um eine Art kommerzielle Eskalation in den Beziehungen zum Westen bzw. zum benachbarten Europa handelt, die Moskau seit 60 Jahren aufgebaut hat, und die hauptsächlich auf Gas- und Ölexporten beruhen. Der nächste Schritt, wenn das so weitergeht, wird die Schließung der Gasleitungen sein, denn wir werden diese Forderung nicht erfüllen, gerade weil wir sehr harte finanzielle Sanktionen auferlegt haben. Und dann wird Putin hart reagieren, mit einem Exportstopp, was eine Rationierung der Nachfrage bedeutet, weil es kein Gas in den Mengen gibt, die wir importieren.“
Gashahn selbst zudrehen
Würden die westlichen Gasabnehmer darauf eingehen, würden sie ihren eigenen Anliegen einen Bärendienst erweisen, kommentiert die Badische Zeitung:
„Die russische Währung würde härter, möglicherweise sogar der Inflationsdruck geringer und Putin könnte sich rühmen, endlich einmal eine adäquate Antwort auf die westlichen Wirtschaftssanktionen gefunden zu haben. Vor allem darum geht es ihm wohl. Allein um ihm diesen Erfolg nicht zu gönnen und die Kriegsmaschinerie zu schwächen, würde es dem Westen gut anstehen, nun von sich aus den Gashahn zuzudrehen.“