Auf Partygate folgt Beergate
Nach der Geldstrafe gegen den britischen Premier Johnson ermittelt die Polizei nun auch gegen den britischen Oppositionschef Keir Starmer wegen möglicher Verstöße gegen Corona-Regeln. Der Labour-Vorsitzende gab zu, er habe mit seinem Wahlkampf-Team in Durham im Büro Curry bestellt und während der Arbeit Bier getrunken. Für den Fall einer Geldstrafe kündigte Starmer seinen Rücktritt an. Reicht das?
Strategie könnte aufgehen
Alle Karten auf Prinzipientreue zu setzen, hält Financial Times für einen klugen Zug Starmers:
„Sein wichtigstes Argument gegenüber den Wählern war, dass er - anders als der Premier - ein integrer Mann ist. ... Hätte er versucht, auch trotz einer Geldstrafe weiterzumachen, wäre seine Glaubwürdigkeit dahin. Sollte er der Strafe entgehen - wovon er wohl überzeugt ist - kann er sich als prinzipientreuer Mann verkaufen. Er wird von der Öffentlichkeit als jemand wahrgenommen werden, der an die Einhaltung der Regeln glaubt, was im starken Kontrast zu einem Premier steht, der dies nicht tut. ... Er geht einen mutig und prinzipientreu scheinenden Weg, der ihn zum erfolgreichen Anführer machen könnte.“
Für Starmer ist die Party vorbei
Früher oder später bleibt nur der Rücktritt, meint The Sun:
„Auf seinem hohen Ross sitzend kritisierte er die Geburtstagsfeier, mit der Boris Johnson überrascht wurde und in die Rishi Sunak hineinstolperte. Dabei sehen Starmers Verstöße viel schlimmer aus. Und angesichts der Tatsache, dass er während der Pandemie falsche Dinge forderte - von schärferen Lockdown-Regeln bis hin zur Unterstützung der EU-Impfstoffe -, passt es vielleicht, dass es nun Covid-Regeln sind, die ihn zu Fall bringen. ... Er steht nun vor der Wahl zwischen dem, was er wiederholt vom Premier gefordert hat: zurücktreten, während eine strafrechtliche Untersuchung gegen ihn läuft, oder zurücktreten, sobald er die Geldstrafe erhält. Wie auch immer. Er ist am Ende.“