Finnland: Übermäßige Gewalt bei Sicherheitsdiensten
In Finnland sind in den letzten Wochen mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen von ihnen in Gewahrsam genommene Personen gedemütigt oder gar körperlich misshandelt haben. Solche Dienste sollen etwa an Bahnhöfen und in Zügen für Sicherheit sorgen. Einem der betroffenen Unternehmen wird seit mindestens 2016 immer wieder übermäßige Gewaltanwendung vorgeworfen. Was tun?
Missstände dringend beheben
Die privaten Sicherheitsdienste haben Vertrauen verspielt, bedauert Kaleva:
„Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten in dieser Branche macht ihre Arbeit gut und zuverlässig. ... Gleichzeitig birgt der Beruf aber auch die Gefahr, dass unqualifizierte Personen die Möglichkeit zur Gewaltanwendung als Sicherheitsbediensteter oder Wachmann missbrauchen. … Die Missstände in der Branche müssen schon allein deshalb behoben werden, weil es keine Rückkehr zu der Zeit gibt, als sich allein die Behörden um die allgemeine Sicherheit kümmerten. Sicherheitsdienste werden für genau definierte Aufgaben benötigt, aber sie und ihre Mitarbeiter müssen beweisen, dass sie des in sie gesetzten Vertrauens würdig sind. Dieses Vertrauen ist nun erschüttert.“
Ausbildung ist der Schlüssel
Nur über die Ausbildung lassen sich die Missstände bei den Sicherheitsdiensten beseitigen, glaubt Iltalehti:
„Die Ausbildung spielt eine Schlüsselrolle bei der Arbeitsweise von Sicherheitsbediensteten. Wenn man also die Praktiken in dieser Branche korrigieren will, muss die Korrektur über die Ausbildung erfolgen. Es kann nicht sein, dass dabei unrechtmäßige Praktiken erlernt werden. ... Es liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers dafür zu sorgen, dass sich die Arbeitskultur des Unternehmens nicht zu einer Kultur entwickelt, in der die unangemessene Anwendung von Gewalt geduldet wird.“