Internationale Großrazzia gegen 'Ndrangheta
Im Rahmen einer koordinierten Polizeiaktion mit über 2.700 beteiligten Beamten sind am 3. Mai in acht europäischen Ländern sowie Brasilien und Panama mehr als 100 mutmaßliche Mitglieder der kalabrischen 'Ndrangheta-Mafia festgenommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Ein wichtiger Erfolg, applaudieren Kommentatoren und betonen den Aspekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Der Staat ist nicht machtlos
Die Operation beweist, dass die Polizei dem international organisierten Verbrechen durchaus begegnen kann, freut sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung:
„Die täglichen Nachrichten vermitteln manchmal den Eindruck, dass Kriminelle die größten Profiteure von offenen Grenzen und Märkten seien. Aber der Staat ist auch unter diesen Bedingungen nicht machtlos. Wenn die Sicherheitsbehörden mehrerer Länder zusammenarbeiten, dann können viele Festnahmen gelingen, wie das jetzt von Italien bis Panama der Fall war. ... Die Polizei hat gezeigt, was sie kann, wofür ihr uneingeschränktes Lob gebührt.“
Mit Beharrlichkeit und Mut erfolgreich
Nur so kann man der Mafia beikommen, applaudiert La Vanguardia:
„Die bedeutenden internationalen Verbindungen dieser Organisation, die in mehr als 40 Ländern präsent ist, überstiegen die Möglichkeiten der italienischen Behörden. Vor drei Jahren baten sie Europol um Hilfe, und das erste Ergebnis wurde gestern bekannt. ... Der Kampf gegen die Mafia erfordert auf globaler Ebene große Beharrlichkeit, politischen, juristischen und polizeilichen Willen und viel Mut, denn sie übt leicht Vergeltung und erholt sich schnell. ... Auch im 21. Jahrhundert ist sie der ständige Feind, den man nicht aus den Augen verlieren darf. Diese neue europäische Polizeizusammenarbeit ist daher zu begrüßen.“