Nato: Folgt Frederiksen auf Stoltenberg?
Ende September endet die Amtszeit von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Im Juli dürfte auf einem Nato-Gipfel der Nachfolger gekürt werden - wobei sich viele Mitgliedstaaten eine Nachfolgerin wünschen. Dänemarks Premierministerin Mette Frederiksen ist am heutigen Montag bei US-Präsident Joe Biden eingeladen. Kommentatoren fragen sich, ob hier ein Zusammenhang bestehen könnte.
Examen im Weißen Haus
La Stampa hat wenig Zweifel, dass der USA-Besuch von Frederiksen mit der Nachfolgefrage zusammenhängt:
„Sie wird mit Präsident Biden ein Gespräch führen, das mehr zu sein verspricht als nur ein Austausch über den Stand der bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Dänemark und das Engagement für die Ukraine. Es scheint eher, so erklären einige westliche Diplomaten, eine Art 'Prüfung' zu sein, die das Weiße Haus mit Frederiksen im Hinblick auf ihre Ernennung zur Nato-Generalsekretärin durchführen will ... Das Weiße Haus äußert sich offiziell nicht zu den Gerüchten, aber Quellen des Nationalen Sicherheitsrates erklärten, 'dass man in Vilnius sicherlich einen Namen finden werde'.“
Skandinavien kann nicht nochmal drankommen
Jydske Vestkysten bezweifelt, dass Frederiksen den Posten bekommen kann:
„Die politische Logik spricht gegen Mette Frederiksen. Drei Skandinavier in Folge – und davon zwei Dänen, zunächst Anders Fogh Rasmussen und dann Mette Frederiksen – dürften für mehrere Bündnismitglieder inakzeptabel sein, wenn der Nachfolger des Norwegers Jens Stoltenberg gefunden werden soll. Dennoch sagt dies nicht nur viel über Mette Frederiksen, sondern noch viel mehr über Dänemarks sicherheitspolitisches Gewicht aus, wenn die Premierministerin unseres Landes als großer Favorit auf das Amt des politischen Chefs der Nato genannt wird.“