Weltumwelttag: Planet Erde ruft SOS
Am Montag war Weltumwelttag. Seit 1972 initiieren die Vereinten Nationen an jedem 5. Juni weltweit Aktionen für Umwelt- und Klimaschutz. Für die Presse ist er Anlass zur globalen ökologischen Lagebetrachtung – mit fatalem Fazit.
Höchste Zeit für eine Notbremsung
Das Webportal In warnt vor katastrophalen Klimawandelfolgen:
„Wir sprechen nicht nur über ein weiteres 'Problem' oder 'soziales Problem'. Wir sprechen über die Tatsache, dass, wenn es keine radikalen Veränderungen gibt, in 30 Jahren ganze Ballungsräume auf dem Planeten unbewohnbar sein werden. Sie werden durch den steigenden Meeresspiegel überflutet werden, sie werden Sommertemperaturen haben, die der menschliche Körper praktisch nicht aushalten kann, sie werden keine Landwirtschaft betreiben können, weil sie verödet sein werden. Gleichzeitig werden immer häufiger 'extreme Klimaereignisse' auftreten, und deren Kosten werden immer unerträglicher sein. Zu Kriegs- und Armutsflüchtlingen werden Klimaflüchtlinge hinzukommen.“
Fehlende globale Strategie als Alibi
Klima- und Umweltschutz werden mit Verweis auf andere Themen immer wieder verschoben, bedauert Corriere del Ticino:
„Gewiss, die USA holen auf und arbeiten täglich an Projekten, um den Kampf gegen die Umweltverschmutzung mit ihren Auswirkungen auf das Klima effektiver zu gestalten. Die Europäische Union tut dies ebenfalls. ... Aber es stimmt auch, dass ganze Kontinente - allen voran Asien, angeführt von China und Indien - in dieser Frage ein Versteckspiel zu veranstalten scheinen, indem sie als Alibi anführen, dass das Fehlen einer globalen Strategie die Initiativen einzelner Länder sofort hinfällig machen würde. ... Außerdem, und das ist oft der Grund, den man sich nicht zu nennen traut, würde es das Wachstum einer Wirtschaft bremsen, die noch immer auf fossilen Ressourcen basiert.“
Unsere Ansprüche überfordern die Erde
Phileleftheros zitiert frei aus dem Appell von UN-Generalsekretär António Guterres:
„Die Regierungen müssen dem Klima- und Umweltschutz durch eine Politik, die eine nachhaltige Entwicklung fördert, dringend Vorrang einräumen. ... Als Wähler und Verbraucher müssen wir unser Gewicht geltend machen. Von der Politik, die wir unterstützen, über die Lebensmittel, die wir essen und die von uns gewählten Verkehrsmittel bis hin zu den Unternehmen, die wir unterstützen… Die natürlichen Systeme der Erde können mit unseren Ansprüchen nicht mithalten. Und die haben die Grenzen unserer Gier überschritten.“