Klimaklage gegen Europa
Sechs Jugendliche aus Portugal wollen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stärkere Klimaschutzmaßnahmen in 32 europäischen Ländern erstreiten. Sie werfen der Politik vor, durch ihre Untätigkeit die Menschheit in die Klimakatastrophe zu führen. In den Kommentarspalten wird die Klage durchaus begrüßt.
So geht konstruktiver Protest
Público lobt, dass der Aktivismus der sechs Jugendlichen ohne Gewalt auskommt:
„Dieser Prozess zeigt auch, dass in einer Demokratie das Wort eine mächtige Waffe ist. Diese Gruppe junger Menschen, die von einer gemeinnützigen Organisation unterstützt wird, hat keine Mühen gescheut: Sie haben Medien auf der ganzen Welt Interviews gegeben und ihre Argumente dargelegt. In ihren Schulen, in ihren Gemeinden haben sie erklärt: Die Klimaziele wurden gesetzt, weil wir alle bedroht sind. Wir halten sie nicht ein. ... Mund-zu-Mund-Propaganda, demokratische Debatten und Information sind viel wirksamer als der gewaltsame Akt, einen Minister mit grüner Farbe zu bewerfen [wie es dem portugiesischen Umweltminister diese Woche passierte]. Auch deshalb ist dieser Prozess so wichtig.“
Ausdruck des Vertrauensverlusts in die Politik
Die Jugendlichen klagen für eine bessere Zukunft, erklärt La Stampa:
„Ihre Generation wird geschädigt, während die bisherigen Generationen verschont bleiben. … Es wird vielleicht zu einem Urteil kommen, das ein weiteres Dokument von hoher Qualität sein wird, das den Ernst und die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. ... Eine neue Stimme - diesmal eine richterliche - mit den Grenzen, die Gerichtsentscheidungen gesetzt sind. Sie offenbart das Misstrauen gegenüber der Politik, das durch die Klage der portugiesischen Jugend zum Ausdruck kommt.“