US-Wahl: Kamala Harris auf der Überholspur?
Noch knapp hundert Tage hat US-Vizepräsidentin Kamala Harris Zeit, die US-Wählerschaft für sich zu gewinnen. Fast hundertprozentigen Rückhallt bekam sie bei einer Online-Abstimmung demokratischer Delegierter und erstmals sehen Umfragen sie vor ihrem republikanischen Rivalen Donald Trump. Kommentatoren diskutieren ihre Chancen und sinnvolle Strategien.
Hurrikan könnte Trump hinwegfegen
Club Z glaubt an den Erfolg von Kamala Harris:
„Trumps politische Karriere könnte so enden, wie sie begann – mit hässlichen Beleidigungen über eine Frau. Nur dass die 'lachende Kamala', wie er die Vizepräsidentin jetzt nennt, nicht ganz so schlimm klingt wie die 'korrupte Hillary'. Was das Jahr 2024 betrifft, so mag der verurteilte Verbrecher Donald Trump einen Vorteil gegenüber einem alten Mann mit verminderter Vitalität haben, aber nicht gegenüber einer ehemaligen Staatsanwältin mit scharfem Verstand. ... Bis zur Wahl sind es noch 99 Tage, aber die Wettervorhersagen für den 5. November sehen für die Republikaner alles andere als vielversprechend aus. Hurrikan Kamala zieht auf und droht, Trump und seine Truppen genau dorthin zu fegen, wo sie hingehören: auf den Müllhaufen der Geschichte.“
Ihre Chancen steigen
Für Trump wird es schwerer, glaubt Aamulehti:
„Harris hat in den letzten Wochen zunehmend mehr Unterstützung bekommen, vor allem von Frauen und schwarzen Wählern. Beide sind der Meinung, dass Harris ihre Rechte, wie das Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden, besser verteidigt als Trump. ... Am Dienstag wird Harris voraussichtlich den Namen ihres Vizepräsidentschaftskandidaten bekannt geben. Wenn sie zum Beispiel Senator Mark Kelly aus Arizona als Vizepräsidentschaftskandidaten auswählt, könnte diese Wahl die Waage zu Gunsten von Harris neigen. … Ihre Kampagne läuft also derzeit sehr gut und Trumps Rückkehr ins Weiße Haus scheint nicht mehr so wahrscheinlich wie noch vor zweieinhalb Wochen.“
Auf die Swing States kommt es an
Harris sollte noch einige strategische Anpassungen vornehmen, meint Le Figaro:
„In diesem zweigeteilten Amerika wird die Wahl für den Kandidaten entschieden, der es schafft, seine Wählerbasis zu mobilisieren und die Zentristen in den sieben 'Swing States' für sich zu gewinnen. Um dies zu erreichen, muss Harris, die aus der progressiven Basis der Partei in Kalifornien stammt, den linken Positionen widerstehen, die ihre Kampagne 2020 zum Scheitern gebracht haben, ihre Rhetorik neu ausrichten, anerkennen, dass die Inflation für die Amerikaner ein Grund zur Sorge ist, und einen härteren Ton in Bezug auf Einwanderung und Kriminalität anschlagen.“