Warum strauchelt Batteriehersteller Northvolt?
Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, der auch Standorte in Polen und Deutschland hat, will 1.600 Stellen streichen, rund 20 Prozent seiner Belegschaft. Als Grund werden Produktionsprobleme und ein gestrichener Zwei-Milliarden-Euro-Auftrag von BMW genannt, aber auch die sinkende Nachfrage nach E-Autos und die wachsende chinesische Konkurrenz.
Bei Produktionssteigerung versagt
Northvolt hat es nicht geschafft, die Nachfrage zu decken, bedauert Kauppalehti:
„Auch wenn die Liquiditätskrise des Unternehmens auf das Zögern und das mangelnde Vertrauen seiner Geldgeber zurückzuführen ist, liegt die eigentliche Ursache darin, dass im Northvolt-Werk in Skellefteå die Produktion nicht ausreichend gesteigert werden konnte. … Das Unternehmen hat seine Produktion von Lithium-Ionen-Batterien auf 60.000 Stück pro Woche verdreifacht, was jedoch nur 5 Prozent der Gesamtkapazität des Werks entspricht. Es ist richtig, dass der Absatz von E-Autos in Europa eingebrochen ist, aber auch Northvolt gehört zu den Verantwortlichen dafür, da die Autofabriken, die die Batterien bestellt hatten, ohne Batterien keine Autos verkaufen konnten.“
Geld fließt in die falschen Taschen
Dagens Nyheter klagt über Subventionierungen der falschen Bereiche:
„Diejenigen, die Kohlendioxid ausgestoßen haben, mussten nicht für ihre eigenen Klimakosten aufkommen. Die Regierungen der Welt geben immer noch rund 30 Billionen Kronen [rund 2,65 Billionen Euro] pro Jahr für Subventionen aus, die die Erwärmung vorantreiben und das Klima zerstören. Angesichts der Dringlichkeit der Situation wird viel Geld, sowohl privat als auch öffentlich, für Lösungen ausgegeben, die nicht funktionieren, und für Akteure, die dem nicht gewachsen sind. Das ist die Lehre, die wir aus Northvolt ziehen sollten.“
Unternehmen müssen untergehen dürfen
Expressen will auf die Kräfte des Marktes vertrauen:
„Die Regierung kann eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Unternehmen spielen. Sie kann dafür sorgen, dass es qualifizierte Arbeitskräfte, innovative Forschung, gute Infrastruktur, vernünftige Steuerbedingungen und eine stabile Energieversorgung gibt. Aber der Versuch, Unternehmen in der Krise zu retten, sollte so weit wie möglich vermieden werden. … Chinas staatliche Subventionen für die Batterieproduktion sind sicherlich ein großes Wettbewerbsproblem. Aber das kann nicht allein durch das kleine Schweden gelöst werden, das versucht, ein einzelnes Unternehmen zu retten. Die Stärke des Unternehmenssektors ist auch eine Folge davon, dass Unternehmen tatsächlich untergehen dürfen.“