Wirbel um angeblichen Orkan in Rumänien
In Rumänien haben die Behörden vor dem Wirbelsturm Ashley gewarnt. Rund 6.000 Menschen wurden vorsorglich aus ihren Häusern evakuiert. Im Anschluss gab es Entwarnung und Meteorologen erklärten, einen Wirbelsturm Ashley habe es nie gegeben. Der Fehlalarm sorgte im Land erst für Angst, dann für Verärgerung und wiegt umso schwerer, da sich viele Betroffene bei den Überschwemmungen vor zwei Wochen vom Staat alleine gelassen fühlten.
So nährt man Verschwörungstheorien
Die Behörden haben überreagiert, kritisiert digi24.ro:
„Ja, die Meteorologie kann keine Vorhersagen für einen langen Zeitraum machen. Ja, es ist gut, dass die Behörden auf der Hut waren, und dass nicht noch mehr Menschen in den Fluten starben. Es ist richtig, dass Warnmeldungen herausgegeben wurden. Doch wenn man sieht, dass die Gefahr nicht mehr besteht, wäre es richtig, die Bürger zu informieren, um die Panik zu beseitigen. Wer hat die Regierung gehindert, dies öffentlich kund zu tun, als klar war, dass es den Wirbelsturm gar nicht geben wird? … Die Hauruckaktion der Regierung löst einen Vertrauensverlust in die Behörden aus und nährt Verschwörungstheorien.“
Vertrauen leichtfertig aufs Spiel gesetzt
Ein eklatanter Unterschied zwischen Vorhersage und Realität hat Auswirkungen auf das Verhalten der Bevölkerung, meint spotmedia.ro:
„Wie viele werden beim nächsten großen Alarm, der vielleicht wegen eines echten Orkans gerechtfertigt sein wird, sagen: 'Ah, da kommt wieder so ein Ashley' – und die Nachrichten ignorieren? Vor allem, weil der nächste große Sturm, der sich irgendwann bilden wird und Rumänien ernsthaft treffen könnte, womöglich wirklich Ashley heißen wird? Bei dieser Hauruckaktion, die inkompetent, die vielleicht Image-getrieben war, vergessen die rumänischen Politiker schnell, dass Vertrauen die Zutat ist, die man am leichtesten verlieren kann und die für einen funktionierenden Staat am schwersten wiederzugewinnen ist.“