Wahlkampfduo Trump und Musk: Was bedeutet das?
Während seiner erneuten Wahlkampfrede in Butler hat Donald Trump einen prominenten Unterstützer auf die Bühne geholt: Großunternehmer Elon Musk (Tesla, SpaceX, X) erklärte dem Publikum, der Republikaner müsse die Wahl gewinnen, "um die Demokratie in Amerika zu bewahren". Trump deutete mehrfach an, Musk könnte unter seiner Präsidentschaft ein hohes Amt als Wirtschaftslenker bekommen. Europas Presse lässt das nicht kalt.
Oligarchische Verschmelzung von Geld und Macht
Politiken sieht große Gefahr:
„Die Bedrohung für die amerikanische Demokratie geht über Donald Trump hinaus. In Wirklichkeit ist es die Kombination aus ihm und Elon Musk, die die neue starke Bedrohung darstellt: eine beispiellose Verschmelzung von Geld, strategischen Geschäftsinteressen und politischem Einfluss. ... Wenn Donald Trump gewählt wird, könnte Elon Musk der größte Oligarch in der amerikanischen Geschichte werden.“
Am Rande der Legalität
Musk hat denjenigen 47 US-Dollar angeboten, die sich als registrierte Wähler in einem der Swing-States einer von Republikanern unterstützten Petition anschließen. Corriere della Sera beschäftigt der Vorwurf des Stimmenkaufs:
„Der Kauf einer Stimme ist in Italien wie in den USA illegal. In den Vereinigten Staaten, wo nur diejenigen zur Wahl gehen können, die in ein Wählerverzeichnis eingetragen sind, ist es ebenfalls verboten, diejenigen zu bezahlen, die sich eintragen. ... Musk bietet das Geld nicht direkt denjenigen an, die sich registrieren. Sondern er verspricht, diejenigen zu belohnen, die ihm eine Petition zur Unterstützung des ersten und zweiten Verfassungszusatzes der USA (Redefreiheit und Waffenrecht) vorlegen. ... Formell gesehen gibt es also keine Bezahlung für die Eintragung in die Liste.“
Hoffnung auf Bumerang-Effekt
Kolumnist Antón Losada setzt in eldiario.es darauf, dass das abschreckende Duo unschlüssige Wähler im demokratischen Lager mobilisieren könnte:
„Das Auftauchen von jemandem, dessen Ego noch gigantischer ist als das von Donald Trump, war das Beste, was [den Demokraten] passieren konnte. ... Die Demokratie ist in Gefahr, sagte er. ... Er weiß, wovon er spricht, denn er ist die Gefahr. ... Nur wenige Menschen verkörpern heute Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und räuberische kapitalistische Gier so gut wie Elon und sein Gesicht steht für Fake-News als Waffe gesellschaftlicher Massenvernichtung zum Schutz persönlicher Interessen. Er könnte für die Wähler der Demokraten der letzte Grund sein, um Kamala Harris auf den Wahlzettel zu schreiben.“
Rückenwind für Republikaner
Trump hat diesmal bessere Chancen als bei der letzten Wahl, meint Trud:
„Twitter gehört jetzt Elon Musk, der sich zum Hardliner von Trumps Maga-Bewegung erklärt hat, und Mark Zuckerberg hält sich zurück, seitdem er vor dem US-Kongress offiziell zugegeben hat, dass Facebook bei den letzten Wahlen in gigantische Manipulationen verwickelt war. Dennoch steht Trumps Erfolg noch immer infrage, auch wenn es in den letzten Tagen in den umkämpften Bundesstaaten, die über den Ausgang der Wahlschlacht entscheiden werden, einen Aufwärtstrend zu seinen Gunsten gegeben hat.“