Leitfäden für Krieg und Krise: Die richtigen Tipps?
Die Behörden mehrerer nordeuropäischer Länder bereiten ihre Bevölkerung gezielt auf wahrscheinlicher werdende Notfallszenarien wie Krieg, Umweltkatastrophen oder andere Bedrohungen vor. Schwedische Haushalte erhalten diese Tage Broschüren, in Finnland informiert ein Onlineportal. Auch Norwegen hatte vor Kurzem Ratschläge veröffentlicht. Was im Notfall wirklich zählt, beschäftigt auch die Presse.
Nicht auf das Gewohnte verlassen
Auf Ausnahmesituationen jeder Art vorbereitet zu sein, wird immer wichtiger, betont Etelä-Saimaa:
„Obwohl das beschädigte Unterseekabel eine Datenübertragungskapazität hat, die fast 1,5 Millionen Hausanschlüssen entspricht, beeinträchtigt der Ausfall des Kabels nicht die Internetnutzung der Normalbürger in Finnland. Es gibt genügend Kabel. Aber dennoch ist es noch wichtiger als bisher, auf Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein, die beabsichtigt herbeigeführt wurden oder unbeabsichtigt auftreten können, wie die jüngsten Stürme zeigen. Man kann nicht erwarten, dass die gewohnte Infrastruktur immer perfekt funktioniert. Stromausfälle, Verkehrsbehinderungen oder fehlendes Wasser sind Situationen, auf die man vorbereitet sein sollte.“
Kollektive Ansätze hervorheben
Die Neigung, sich in Krisen solidarisch zu verhalten, wurde in der Broschüre des schwedischen Zivilschutzes MSB zu wenig beachtet, bedauert ETC:
„Menschen zeigen eine enorme Bereitschaft, sich gegenseitig zu helfen. ... Eine starke lokale Gemeinschaft ist mindestens so wichtig – wenn nicht wichtiger – als Kurbelradios und Wasserkanister. In der MSB-Broschüre gibt es Ansätze fürs Kollektiv. Wie in der Einleitung: 'Um Bedrohungen zu widerstehen, müssen wir zusammenhalten und Verantwortung für unser Land übernehmen.' Und: 'Wir bauen jeden Tag gemeinsam mit Verwandten, Kollegen, Freunden und Nachbarn Resilienz auf.' Doch der MSB könnte das Wissen über die Bedeutung von Gemeinschaft noch weiter vertiefen und dabei davon ausgehen, wie sich Menschen tatsächlich verhalten.“