Saudi-Arabien: Zurück auf der Weltbühne?
Angesichts der Gespräche zwischen den USA und Russland in der saudischen Hauptstadt Riad stellen sich Kommentatoren die Frage, ob der arabische Wüstenstaat und seine umstrittene Königsfamilie gerade dabei sind, eine neue weltpolitische Bedeutung zu erlangen.
Trumps wichtigster arabischer Partner
Saudi-Arabien könnte an strategischer Bedeutung gewinnen, meint La Croix:
„Ein Eckpfeiler der Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien ist politisch und trägt den Namen Abraham-Abkommen. ... Es wurde von Donald Trump in seiner ersten Amtszeit angeregt, um das Verhältnis zwischen Israel, Bahrain, den Vereinten Arabischen Emiraten, Marokko und dem Sudan zu normalisieren. … Der US-Präsident macht nun aus der Einigung zwischen Israel und Saudi-Arabien eine Priorität. … In einem Nahen Osten, dessen Gleichgewicht seit dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 in Israel erschüttert ist, könnte Riad nicht nur die dunkle Seite seines autoritären Regimes vergessen machen, sondern sich auch zum Schiedsrichter im Konflikt zwischen Israel und der Hamas emporschwingen.“
Zum Friedensstifter ist es noch ein weiter Weg
NRC zeigt sich mit Blick auf den Gaza-Krieg skeptischer:
„Wie in fast der gesamten arabischen Welt lösen die anhaltende Kriegsgewalt und die Zehntausenden palästinensischen Toten Wut in der saudischen Bevölkerung aus. Allein schon das Gerücht, dass Saudi-Arabien hinter verschlossenen Türen mit den Israelis rede, schadet dem Ruf des Königshauses. ... Ein Paria ist Mohammed bin Salman nicht mehr, aber auch der saudische Kronprinz stößt an seine Grenzen. Jüngst deuteten sowohl Trump als auch Netanjahu an, dass der Krieg fortgesetzt werden könnte. In diesem Fall wäre eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien vorläufig vom Tisch.“