Rekordanstieg bei globalen Militärausgaben
Das schwedische Friedensforschungsinstitut Sipri hat für das Jahr 2024 weltweit um 9,4 Prozent höhere Militärausgaben festgestellt. Aufgrund des Ukrainekriegs lagen sie in Europa - einschließlich Russland - sogar um 17 Prozent höher als 2023 und summierten sich auf 693 Milliarden Dollar. Neben Sold, Einsatzkosten und Waffenbeschaffung werden dabei auch Investitionen in Forschung und Entwicklung mitgezählt.
Als Reaktion nur Achselzucken
Die taz sieht in dem Bericht ein katastrophales Zeugnis für die Menschheit:
„Die Staaten der Welt haben 2024 mehr als 2.718 Milliarden US-Dollar investiert, um sich gegenseitig abzumetzeln oder dazu in der Lage zu sein. Zum Vergleich: Das Budget der Vereinten Nationen beträgt für das laufende Jahr mit 3,75 Milliarden US-Dollar etwa das 700fache weniger. ... 'Der stärkste weltweite Anstieg an Rüstungsausgaben seit dem Ende des Kalten Kriegs', wie es Sipri für 2024 vorrechnet, schreit geradezu nach einer Gegenstimme. Stattdessen gibt es: Achselzucken über die Zahlen in Zeiten des Krieges.“
Durchaus nützliche Nebeneffekte
Aamulehti kann dem Wettrüsten auch Gutes abgewinnen:
„Man sollte sich daran erinnern, dass der Kalte Krieg nicht nur die Angst vor einem weltweiten Atomkrieg mit sich brachte, sondern auch einen gewaltigen technologischen Sprung nach vorn. Die Entwicklung von Verteidigungs- und Angriffstechnologien führte zu Computern, Satelliten, dem Internet, der gesamten digitalen Revolution und unzähligen anderen Innovationen. … Waffensysteme sind ein Nebenprodukt des KI-Wettlaufs. Dieser wird aber auch Double-Use-Technologien hervorbringen, mit denen die Produktivität in der zivilen Wirtschaft gesteigert werden kann. Wenn man sich vor Investitionen in Rüstungsgüter fürchtet, muss man sich damit trösten, dass die gleichzeitig entstehenden zivilen Technologien für die Menschheit letztlich wichtiger sein werden als Waffen.“