Entsetzen über Korruption in Dänemark
Ein Korruptionsskandal um Fischereiquoten erschüttert Dänemark. Über zwölf Jahre sollen Strohmänner sich mit gefälschten Papieren Fangerlaubnisse beschafft und diese an Fischer weiterverkauft haben. Bis zu acht Minister könnten in den illegalen Handel verwickelt sein. Die dänische Presse ist außer sich.
Fangquotenskandal aufklären
Weil Dänemark bisher von Korruption bisher weitgehend verschont wurde, ist eine neutrale Untersuchung des Fangquotenskandals umso notwendiger, meint Jyllands-Posten:
„Der Skandal ist so ernst, dass es notwendig erscheint, eine externe Prüfung durchzuführen. Damit wir sehen, ob eine Anklage gegen einen oder mehrere der acht betroffenen Minister - wenn nicht gar gegen alle - notwendig ist. Gleichermaßen muss extern geprüft werden, ob rechtliche Schritte gegen die Beamten eingeleitet werden sollten. Nicht zuletzt um sicherzustellen, dass der Öffentlichkeit Zeugenaussagen unter Eid zur Verfügung stehen. Und damit das Parlament nun endlich versucht, die politische Verantwortung für den Beamtenapparat zu klären.“
Staat brüskiert die Bevölkerung
Der Skandal um den Handel mit Fangquoten muss dringend aufgeklärt werden, fordert Politiken:
„Es besteht ein großer Bedarf, die politischen Verantwortlichkeiten zu klären. Was wussten die Minister? Worüber wurden sie von den Beamten informiert? Welche Rolle spielten die Berufsfischer? Wenn Unregelmäßigkeiten über so viele Jahre hinweg durchgehen, deutet dies auf eine zum Himmel schreiende Inkompetenz und eine kranke Arbeitskultur hin. Der Staat riskiert das Vertrauen der Bevölkerung darin, dass er legal und gerecht verwaltet.“