Ungarische Regierung verbietet Gender Studies
Eine Verordnung der ungarischen Regierung soll es Universitäten künftig verbieten, das Fach Gender Studies anzubieten. Betroffen wären die von George Soros finanzierte Central European University und die Eötvös Lóránd Universität in Budapest. Während sich regierungsnahe Medien über den Schutz der traditionellen Werte freuen, verurteilen andere das Vorhaben als üble Stimmungsmache.
Ein völlig sinnloses Gesetz
Einmal mehr verteidigt die Regierung das ungarische Volk vor einer Gefahr, die es gar nicht gibt, schimpft der Leiter des Meinungsressorts von hvg, András Hont:
„Sie bewahrt die Ungarn vor der vermeintlichen Pflicht, allesamt zu transsexuellen 'People of Color' zu mutieren. Sie verhindert den vermeintlich drohenden Zwang, dass im Kindergarten Buben mit Puppen spielen und Mädchen mit Holzschwertern kämpfen müssen. Derweil nehmen an den Kursen der Gender Studies, die mit den eben erwähnten Sachen im Allgemeinen gar nichts zu tun haben, in der Regel weniger als 150 Studierende teil. Ihr Einfluss auf die ungarische Gesellschaft liegt bei null - oder vielleicht bei eins oder zwei, wenn wir von den absolut kontraproduktiven Einwürfen einzelner kämpferischer Abgeordneter ausgehen.“
Pseudo-Wissenschaft gehört verboten
Die zerstörerische Ideologie hat mit Wissenschaft nichts zu tun und gehört daher nicht an die Universitäten, urteilt hingegen die regierungsnahe Figyelő:
„Einziges Ziel der Gender Studies ist es, den Rahmen der Gesellschaft zu zerstören, der für den Zusammenhalt sorgt: die Familie und die Nation. Langsam müssen wir ein neues ABC einführen, damit wir alle gesellschaftlichen Geschlechter aufzählen können: LGBTQAxyz. ... Das Ganze funktioniert nach kommunistischer Logik. Die Perspektive des Klassenkampfes wird auf den Kampf zwischen Mann und Frau übertragen und die Spannung zwischen den beiden Geschlechtern wird verstärkt. Genau wie der Marxismus-Leninismus sind die 'Gender Studies' keine Wissenschaft, sondern eine Ideologie.“