Cum-Ex-Geschäfte schröpfen europäische Staaten
Steuern in Höhe von 55,2 Milliarden Euro sind elf europäischen Ländern durch so genannte Cum-Ex-Geschäfte entgangen. Das Ausmaß dieser Deals, bei denen Aktienpakete hin- und hergeschoben werden, um sich Steuern zu Unrecht erstatten zu lassen, ist größer als bisher bekannt. Für Kommentatoren ist klar, wer dafür geradestehen muss.
Bänker zur Verantwortung ziehen
Politiken fordert klare Konsequenzen für die Banken:
„Hier handelt es sich um einen direkten Angriff auf das Fundament unserer Gesellschaft. Die Gier des Finanzsektors hat offenbar alle Grenzen überschritten. Die Staaten müssen die Kontrolle über einen Finanzsektor zurückgewinnen, der allzu große Macht erlangt hat und nicht in der Lage ist, sich selbst zu steuern. Dies wird einen zielgerichteten Einsatz nötig machen, in Form stärkerer Kontrollen, engerer internationaler Zusammenarbeit und weitaus härterer Strafen - auch ganz konkret für beteiligte Personen in den Banken und nicht zuletzt für die Führungsetagen. Ohne persönliche Verantwortlichkeit ist die dringend nötige Kulturveränderung schwer vorstellbar.“
Vertrauensverlust ist gefährlich
Mit solchen Skandalen schneiden sich die Banken ins eigene Fleisch, ist sich Sydsvenskan sicher:
„Allein die Vermutung, dass Banken in schmutzige Geschäfte verwickelt sein könnten, ist schädlich. ... Die Aktien der Banken können fallen, Kunden können die Bank wechseln. ... Es ist erschreckend, wenn eine breite Allgemeinheit der Ansicht ist, dass Banken lügen und betrügen, dass sie gewissenlos sind und dass sie immer ungeschoren davonkommen. Der gemeine Steuerzahler dürfte dann kaum mehr bereit sein, sich an der Rettung einer Bank zu beteiligen, die für die gesamte Gesellschaft wichtig ist.“