50 Jahre Stonewall: Die Wurzeln von Gay Pride
Straßenschlachten zwischen der Polizei und Homosexuellen um die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street Ende Juni 1969 gelten als die Geburtsstunde der internationalen LGBTQ-Bewegung. Kommentatoren fragen: Was treibt die Menschen zum 50. Jubiläum auf die Straße?
Bewegung hat nichts von ihrer Aktualität verloren
Es gibt noch genug Gründe für die Gay-Pride-Demo, erinnert La Vanguardia anlässlich des Stonewall-Jubiläums:
„Zwar hat sich seitdem die Einstellung der Gesellschaft gegenüber Homosexualität permanent verändert. Und stetig in Richtung mehr Verständnis. Schon zur Zeit Zapateros [in dessen Legislatur 2005 die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt wurde] waren bereits 66 Prozent der Spanier für die Homoehe. Aber das hat das Wiederaufkommen homophober Bewegungen nicht verhindern können, die jetzt durch die rechtsextreme Partei Vox repräsentiert werden, die für die Aufhebung der Rechte Homosexueller plädiert. Und auch die inakzeptablen Aggressionen gegen Homosexuelle haben nicht aufgehört. Das sind ausreichende Gründe, damit diese Bewegung weiterhin für ihre Rechte demonstriert.“
Privilegierte brauchen keinen Stolz
Nachdem als Gegenveranstaltung zu den Christopher-Street-Day-Feiern in Lissabon in den sozialen Medien eine Parade für Heterosexuelle angekündigt wurde, fühlt sich Sábado verpflichtet zu erklären, was es bedeutet, privilegiert zu sein:
„Das Wort 'Pride' in der Gay-Pride-Parade feiert den Stonewall-Aufstand. Heterosexuelle und Homosexuelle sollten auf die Menschen stolz sein, die den Mut hatten, 'Es reicht!' zu sagen. Informiert euch und überlegt dann mal, wie beleidigend es ist, mit einem heterosexuellen Stolz zu kontern. ... Was einen guten Privilegierten und einen guten Menschen auszeichnet, ist die Fähigkeit, sein eigenes Privileg wahrzunehmen und den Wunsch zu hegen - wir sprechen hier von grundsätzlichen Rechten - es auf alle Menschen zu übertragen.“